Die Türkei erlebt einen erheblichen Anstieg des Interesses von Krypto-Unternehmen, die in dem Land tätig werden wollen. Die türkische Kapitalmarktbehörde (CMB) hat entsprechend bekannt gegeben, dass 47 Krypto-Unternehmen Lizenzen im Rahmen der neuen Krypto-Regulierungsvorschriften der Türkei beantragt haben.

Nach Angaben der CMB umfasst dieser Zustrom bekannte Kryptobörsen wie Bitfinex, Binance TR und OKX TR. Allerdings haben einige größere Börsen wie Coinbase, Bybit, KuCoin, MEXC und Gate.io jedoch noch keine Lizenzen beantragt.

Neue Gesetzeslage schafft Interesse

Die Antragswelle folgt auf die Umsetzung des „Gesetzes zur Änderung des Kapitalmarktgesetzes“, das am 2. Juli in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz zielt darauf ab, einen regulatorischen Rahmen für Krypto-Asset-Dienstleister in der Türkei zu schaffen.

In seiner Erklärung stellte das CMB klar, dass drei Unternehmen ihre Liquidation erklärt haben, während die Anträge derjenigen, die unvollständige oder unzureichende Angaben gemacht haben, noch geprüft werden.

In der Ankündigung des CMB wird weiterhin betont, dass die Aufnahme in die „List of Those in Operation“ allerdings nicht mit einer offiziellen Genehmigung gleichzusetzen ist. Die Unternehmen müssen nach dem Erlass sekundärer Rechtsvorschriften immer noch eine förmliche Genehmigung des Verwaltungsrats einholen. Die Liste wird aktualisiert, sobald die Unternehmen alle Mängel behoben haben oder das CMB seine Untersuchungen abgeschlossen hat.

Trotz des derzeitigen Fehlens einer umfassenden Krypto-Gesetzgebung in der Türkei gibt es bereits Vorschriften zur Regelung des Marktes. Der türkische Schatz- und Finanzminister Mehmet Simsek gab im Januar an, dass die lokale Krypto-Gesetzgebung kurz vor der Fertigstellung stehe. Der erwartete Gesetzesentwurf muss jedoch noch ins Parlament eingebracht werden.

Die Türkei bemüht sich um Krypto-Regulierung

Auch wenn das Parlament noch keine spezifischen Vorschriften für Kryptowährungen erlassen hat, ist der Markt dennoch bisher nicht völlig unreguliert. In der Türkei gibt es bereits entsprechend zwei wichtige kryptobezogene Vorschriften.

Die erste, die von der türkischen Zentralbank im Jahr 2021 eingeführt wurde, verbietet die Verwendung von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) für Zahlungen, da diese nicht als gesetzliches Zahlungsmittel gelten.

Die zweite Verordnung bezieht sich auf Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche, die vom Financial Crimes Investigation Board überwacht werden. Diese Verordnung verpflichtet die Börsen, Daten über ihre Kunden zu sammeln, um illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern.

Die proaktive Haltung der Türkei bei der Regulierung von Kryptowährungen ist angesichts ihrer bedeutenden Rolle in der globalen Kryptowirtschaft keine Überraschung. Das Land hat eine der höchsten Akzeptanzraten von Kryptowährungen weltweit.

Nach Daten von Chainalysis ist die Türkei mit einem geschätzten Handelsvolumen von 170 Mrd. US-Dollar der viertgrößte Kryptomarkt weltweit. Damit liegt die Türkei noch vor bedeutenden Kryptomärkten wie Russland, Kanada, Vietnam, Thailand und Deutschland.

Der Anstieg der Lizenzanträge signalisiert die wachsende Bedeutung der Türkei im Kryptowährungssektor und ihr Engagement für die Schaffung eines regulierten und sicheren Kryptomarktes.

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