UBS-Präsident Axel Weber fordert schärfere Kontrollen bei Kryptowährungen und bestätigt, die Schweizer Großbank würde ihren Kunden den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht anbieten. „Sie sind oft intransparent und können daher missbraucht werden“, warnte Weber heute, am 3. Mai, auf der Messe in Basel, Schweiz.
Virtuelle Währungen seien im besten Fall „hochspekulative Anlagevehikel“, schlimmstenfalls ermöglichten sie „Terrorismusfinanzierung, Geldwäsche und andere kriminelle Machenschaften“, sagte Weber. Seines Erachtens nach hätten Kryptowährungen im Moment nicht die Eigenschaften einer Währung, sie seien viel zu volatil, sie werden kaum benutzt, um richtige Zahlungen zu tätigen. Dieser Risiken müssten sich Anleger bewusst sein.
Doch der USB-Präsident sieht großes Potenzial für die zugrunde liegende Technologie, die Blockchain. “Alles, was die Prozesse vereinfacht, beschleunigt und sicherer macht, ist nützlich für jeden von uns, ob Kunde, Aktionär oder Bank”.
Axel Weber äußert sich nicht zum ersten Mal kritisch über Bitcoin. Zuvor bereits sagte er gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung, Bitcoin sei kein Geld.
“Denn Geld hat drei Funktionen zu erfüllen: Es muss ein Zahlungsmittel sein - als solches ist der Bitcoin nicht allgemein akzeptiert. Zweitens ist Geld ein Wertmaßstab. Es gibt aber keine Preise, die in Bitcoin angeschrieben sind. Und drittens muss es sich als Wertaufbewahrungsmittel eignen. Auch diese Bedingung erfüllt der Bitcoin nicht, da der Preis des Bitcoin nicht stabil ist. Ein fundamentaler Nachteil des Bitcoin liegt darin, dass die Anzahl der ausgegebenen Münzen limitiert ist”.
Damit steht UBS-Präsident nicht allein da. Im November letzten Jahres hat die Deutsche Bank eine offizielle Warnung vor Bitcoin ausgesprochen, wohl stellvertretend für alle Kryptowährungen. Im Januar diesen Jahres hat Thomas Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank und Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institutes hat Kryptowährungen als eine “schlechte Wette” und Spekulationsobjekte mit unbekanntem Risiko bezeichnet.
Im Januar diesen Jahres hat die North American Securities Administrators Association (NASAA), ein nordamerikanischer Verein für Wertpapier-Verwalter Main-Street-Investoren davor gewarnt, in Kryptowährungen und Initial Coin Offerings (ICO) zu investieren. Als einen der Hauptgründe für diese Warnung nannte die NASAA die Tatsache, dass private Anleger nicht ausreichend über die Produkte informiert sind, in die sie möglicherweise investieren.
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