Laut einem Blog-Post des Geschäftsführers von Coinbase, Zeeshan Feroz, vom 14. März ist der Wallet- und Börsendienst die erste Krypto-Börse, die ein Bankkonto in Großbritannien eröffnet und so Zugang zur Faster-Payment-Scheme (FPS) erhält.

Auch wenn der Blog-Post von Coinbase die besagte Bank nicht nennt, merkt Bloomberg an, dass es sich dabei wohl um die britische Bank Barclays handelt. Der Deal zwischen Barclays und Coinbase wird dadurch vereinfacht, dass Coinbase diese Woche ebenfalls eine E-Money-Lizenz von der britischen Finanzbehörde erhalten hatte.

Coinbase, welches seine Geschäfte innerhalbt Europa in 2014 ausgeweitet hatte, sieht seine Aktivitäten im europäischen Markt im Jahr 2017 "doppelt so schnell" wachsen, wie in allen anderen europäischen Märkten, wobei Großbritannien der "größte Markt" [des Unternehmens] sei, wie Feroz Business Insider am 14. März gegenüber mitteilte.

Die FPS ist eine Initiative britischer Banken mit dem Ziel, Transaktionszeiten zu reduzieren, und stellt darüber hinaus die aktuell wichtigste Infrastruktur für Zahlungen innerhalb des Landes. Feroz sagte gegenüber Business Insider, dass eine Unterstützung für das Faster-Payment-System Kunden "eine erheblich verbesserte Ein- und Auszahlungserfahrung" biete.

Der Zugriff von Coinbase auf FPS bedeutete, dass britische Kunden nicht länger darauf angewieden sind, ihre Kryptoanlagen über eine estländische Bank erst in Euro und dann in Pounds umzutauschen, wenn sie sie abheben möchten, was einige Tage dauert und extra Gebühren kostet, wie CNBC berichtet.

Feroz schreibt in dem Firmen-Post, dass FPS als Pilotenprojekt mit einer kleinen Nummer an Kunden starten wird, aber "in den nächsten Wochen" auf alle britischen Kunden ausgeweitet wird.

"Durch die Ersetzung von SEPA [Single Euro Payments Area] für britische Kunden, bietet Faster Payments eine bekannte Kundenerfahrung und wird gleichzeitig von allen großen britischen Banken unterstützt. Britische Kunden profitieren von schnelleren, sichereren und reibungsloseren Banküberweisungen."

Feroz fügt in einem Kommentar für Business Insider hinzu, dass der Prototyp lediglich auf die Coinbases institutionelle Kunden in Großbritannien anwendbar sein wird. Auch wenn es sich dabei hauptsächlich um Retail-Kunden handelt, sei die institutionelle Basis "signifikant":

"Wir haben einige Institutionen, welche die Plattform nutzen. Diese können Fonds sein, diese können andere regulierte Geschäfte darstellen, welche ihren Kunden Kryptowährungen anbieten. Wir bieten ihnen Liquidität. Es ist tatsächlich ein sehr gemischter Haufen mit einer breiten Reihe an Geschäften."

Krypto-Tauschbörsen haben überall auf der Welt Probleme, Banken zu finden, die bereit sind, sie als Kunden aufzunehmen. Im Dezember des letzten Jahres schlossen in Bulgarien viele größere Banken die Kunden-Accounts von Kryptobörsen. Erst kürzlich hatten einige der führenden Banken in Indien die Konten von Kryptobörsen gesperrt bzw. deren Aktivitäten suspendiert.