Die Universität von Kalifornien in Santa Barbara (UCSB) hat ihren ersten akkreditierten Kurs mit Schwerpunkt auf Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologie abgehalten.
Der Kurs wurde als Informatikkurs am College of Creative Studies unterrichtet und kam als Reaktion auf Anfragen der Blockchain Acceleration Foundation (BAF) zustande. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die sich aus Studenten, Professoren, Blockchain-Befürwortern und interessierten Leuten zusammensetzt, die die Masseneinführung der Blockchain-Technologie voranbringen wollen.
Cameron Dennis, der "Blockchain at UCSB"-Mitbegründer und Präsident der Blockchain Acceleration Foundation, erklärte, dass die Studenten trotz der steigenden Popularität von Blockchain auf dem College-Campus an der UCSB bisher nur wenig Gelegenheit hatten, die aufkommende Technologie außerhalb von Treffen der "Blockchain at UCSB" kennen zu lernen. Nach zahlreichen Gesprächen mit der UCSB-Verwaltung konnte Dennis die Universität davon überzeugen, dass ein Informatikkurs mit dem Schwerpunkt Blockchain notwendig sei. Dennis erklärte:
"Mein Ziel war es, mit diesem Kurs radikal neugierigen Informatikstudenten wichtige Blockchain-Anwendungsszenarien zu vermitteln, die die ältesten Institutionen stören und gleichzeitig die Unternehmensführung revolutionieren können."
Bedeutung der Bildung im Bereich Blockchain
Laut dem zweiten Coinbase-Jahresbericht vom 28. August zum Thema höhere Bildung bieten 56 Prozent der Top-50-Universitäten der Welt jetzt mindestens einen Kurs zu Krypto oder Blockchain an. Im Jahr 2018 waren es noch 42 Prozent. Im Bericht hieß es auch, dass doppelt so viele Studenten in diesem Jahr einen Krypto- oder Blockchain-Kurs besucht haben wie im letzten Jahr.
Im Coinbase-Bericht wurde auch erklärt, dass sich Informatikkurse am häufigsten auf Blockchain konzentrieren würden (32,2 Prozent). Auch Finanz-, Geschäfts- und Wirtschaftskurse sind auf Blockchain ausgerichtet.
Der Kurs von UCSB mit dem Titel "Dezentralisierte Ledger-Technologie" brachte den Studenten etwas über Konsensmechanismen, Bitcoin und Proof of Work, Ethereum Virtual Machine, Solidität und Smart Contract-Entwicklung, algorithmische Stablecoins, Zero-Knowledge Proofs und andere relevante Blockchain-Themen bei.
Der Kurs wurde von Professor Murat Karaorman geleitet und namhafte Referenten aus führenden Unternehmen haben gelegentlich Vorträge gehalten. Das waren etwa der Mitbegründer von Orchid Labs und Cydia-Schöpfer Jay Freeman; der Forschungswissenschaftler bei Protocol Labs Evan Miyazono; der Leiter der Backend Services bei MakerDAO Niklas Kunkel; und der CBC Casper-Forscher bei der Ethereum Foundation Aditya Asgaonkar.
Laut Miyazonon von Protocol Labs ist es wichtig, dass die Universitäten anfangen, akkreditierte Blockchain-Kurse anzubieten, sobald die Technologie in den Mainstream eintritt:
"Blockchain-Projekte und verteilte Anwendungen generell werden viele Branchen verändern und wichtige Probleme unserer Zeit lösen. Mit diesen Werkzeugen können wir bessere, gerechtere, kollaborative, gemeinsam genutzte Systeme aufbauen. Ganz gleich, ob es sich um sichere und dezentrale Datenspeichernetzwerke oder um Identitätslösungen ohne Berechtigungen handelt.
Darüber hinaus erklärte Miyazonon, dass Universitätskurse notwendig seien, um den Hype und die Betrügereien zu bekämpfen, die üblicherweise mit dem Blockchain- und Kryptowährungsraum einhergehen:
"Im Raum gibt es viel Hype und irreführende Behauptungen. Ich hatte das Vergnügen, eine Reihe von Studenten im UCSB-Kurs kennenzulernen, die gut informiert, optimistisch und verständnisvoll kritisch waren. Ich bin fest überzeugt, dass es nur wenige Institutionen als akkreditierte Studiengänge an Universitäten gibt, die besser geeignet wären, diese Qualitäten zu vermitteln und zu fördern".
Weitere Blockchain-Kurse
Im Juni 2018 startete Ripple seine University Blockchain Research Initiative (UBRI) und unterstützte 29 Universitäten auf der ganzen Welt mit insgesamt 50 Mio. US-Dollar.
Laut Ripple ermöglicht diese Finanzierung Akademikern und Universitätsverwaltern, wichtige Probleme zu erforschen, die es im Blockchain-Bereich gibt, und gleichzeitig die Studenten über das Thema aufzuklären.
Auch andere führende Universitäten wie das MIT und Stanford bieten seit 2018 Blockchain-Kurse an.
Der Blockchain-Berater an der Universität von Kalifornien Kirk McGregor kommentierte, dass Blockchain die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Reformen beeinflussen werde, daher seien Kurse zu diesem Thema notwendig:
"Das Verständnis von Blockketten ist sowohl für den technischen Fortschritt im Hinblick auf digitale Dienste als auch für politische Verbesserungen in einer Gemeinschaft entscheidend. Die schulische Akkreditierung von Lehrplänen für Blockchain und verwandte Themen gewährleistet nicht nur eine qualitativ hochwertige Bildung, sondern auch kulturelle Alternativen zu orthodoxen Geschäftsmethoden, die beide die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Reformen maßgeblich beeinflussen".
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