Bitcoin (BTC) startet volatil in die neue Woche. Einen Monat nach dem erstmaligen Monatsschluss über 60.000 US-Dollar – was kommt wohl als Nächstes?

Nach dem mit Spannung erwarteten Ende des "Uptober" schauen die Bullen auf den November, welcher die nächste Phase einleiten soll, die den größten BTC-Anstieg überhaupt mit sich bringen könnte.

Wann es soweit sein soll und wie hoch es wohl gehen wird? Daran scheiden sich die Geister. Für diesen Monat erwartet man, dass das BTC/USD-Paar bei etwa 100.000 US-Dollar schließt. Aber auch ein Rückgang auf 50.000 US-Dollar ist möglich.

Alles ist noch offen und es gibt eine solide Käufer-Unterstützung im oberen Bereich um 50.000 US-Dollar. Cointelegraph listet hier auf, welche Faktoren den Verlauf des Bitcoin-Kurses in der nächsten Woche beeinflussen könnten.

Oktober 2021 wird der beste Monat seit 2020

Ganz egal was als Nächstes kommen mag, die Marktteilnehmer sind diese Woche in Feierstimmung, da der Bitcoin diesen Monat den höchsten Schlusskurs überhaupt verzeichnete.

Nicht nur 60.000 US-Dollar, sondern 61.000 US-Dollar sind nun das Ziel für November.

In den kurzen Zeitintervallen geht es bei Bitcoin jedoch nicht nur bergauf. Nach einem Rückgang bis auf 59.500 US-Dollar, stieg der Kurs überraschend innerhalb weniger Stunden auf 62.000 US-Dollar an.

Ein wenig nervös sind vielleicht die Fans von PlanBs "Worst-Case"-Progognosen, der mindestens 63.000 US-Dollar für Ende Oktober vorhersagte.

Dennoch sind seine Prognosen erstaunlich präzise und, damit das so bleibt, muss der Bitcoin Ende November 98.000 US-Dollar erreichen.

Für PlanB jedoch war das Ergebnis mehr als zufriedenstellend.

Der Cointelegraph-Mitarbeiter Michaël van de Poppe fügt hinzu: "Ja, Bitcoin könnte diesen Monat unter 63.000 US-Dollar schließen."

"Doch die Trefferquote des Stock-to-Flow-Modells von @100trillionUSD ist viel besser als eure Trading-Performance. Deswegen würde ich ihn nicht in die Pfanne hauen. Bitcoin bei 61.000 US-Dollar ist gut und nah genug."

Nach einer Korrektur liegt das BTC/USD-Paar nun bei etwa 62.000 US-Dollar. Oktober ist demnach der beste Monat seit Dezember 2020, da die Rendite knapp über 40 Prozent lag.

BTC/USD 1-Monat-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

Die Mining-Schwierigkeit steigt die achte Woche in Folge

Auch die Fundamentaldaten des Bitcoin-Netzwerks zeigen an, dass es in nächster Zeit nur nach oben geht.

Diese Woche wird die Mining-Schwierigkeit zum achten Mal in Folge eine positive Anpassung machen.

Aufgrund des steigenden Wettbewerbs hat die Mining-Schwierigkeit sich nach der Vertreibung von Minern in China wieder erholt.

Die Mining-Schwierigkeit wird diese Woche auf 21,89 Billionen ansteigen. Das sind nur 3 Billionen unter dem Allzeithoch.

Die Hashrate misst die verwendete Rechenleistung für das Mining und verhält sich ähnlich.

Trotz der Tatsache, dass sie unmöglich aufs Genaueste messbar ist, zeigen Schätzungen, dass die Hashrate sich ihren absoluten Höchstwerten nähert.

Die Rohdaten steigen auf und ab und unterschiedliche Schätzungen kommen zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen. Die Durchschnitts-Hashrate dieser Woche steht derzeit jedoch bei rund 159 Exahashes pro Sekunde (EH/s) und damit näher denn je an dem Rekord von 180 EH/s im April.

Bitcoin 7-Tage-Durchschnitts-Hashrate. Quelle: Blockchain.com

HODLer HODLen weiter

Der September bot eine gute Kaufgelegenheit für Bitcoin und der Oktober verlief auch nicht ohne kurzzeitige Einbrüche.

Rückgang gekauft? Hat man zu diesem Zeitpunkt gekauft, fällt man unter die Langzeit-Hodler, die nach dem Oktober noch überzeugter sind.

Wie die Untersuchungen der großen Börse Kraken von letzter Woche zeigen, hat der Kursanstieg bis zu dem Höchstwert von 67.100 US-Dollar Hodler nicht dazu bewegt, ihre BTC zu verkaufen.

"Langzeit-Investoren ließen sich von den Einbrüchen des letzten Monats nicht beeindrucken. Sie haben die Chance genutzt, um weiter einzukaufen. Dieser Trend hat sich trotz der beträchtlichen Kurserholung und dem neuen Allzeithoch bei 67.000 US-Dollar nicht verändert", schlussfolgerten Wissenschaftler.

"Anders ausgedrückt: Der Angebotsschock, der von Langzeit-Holdern aufgekauft wurde, hat sich vergangenen Monat nur noch verstärkt."

Es seien diese Entitäten und nicht kurzzeitige Spekulanten, die den Kursanstieg im vierten Quartal dieses Jahr auslösen werden, wie es weiter heißt.

Das deckt sich mit einer vorherigen Analyse von dem Analysten Willy Woo, der sagte, dass die sogenannten "Hodlers of last resort" oder "Rick Astley"-Investoren ihrem Investment treu bleiben. Zu den langfristigen Holdern zählen seit 2020 auch die Miner selbst.

"Seit 2020 sind Miner auch Bitcoin-HODLer (und -Käufer). Das ist eine große Verhaltensänderung", so Woo am Wochenende.

"Miner haben ein solches Akkumulierungsverhalten seit der Zeit zwischen 2009 und 2014 nicht mehr gezeigt."
Bitcoin-Miner-Angebotschart. Quelle: Kraken

Bestand auf Börsen auf niedrigstem Niveau seit Oktober 2018

Im Hinblick auf den Angebotsschock sieht es auch auf Börsen sehr düster aus. Zumindest aus Sicht der Bitcoin-Bären.

Laut aktuellen Daten der On-Chain-Analysefirma Glassnode sind die BTC-Reserven auf Börsen nun auf ihrem niedrigsten Niveau seit drei Jahren.

Ende 2018 fiel Bitcoin dem Boden seines vorhergehenden Bärenmarktes entgegen. Dieser Boden wurde im Dezember mit 3.100 US-Dollar erreicht.

Seitdem hat sich die Kursentwicklung gravierend verändert, aber die Reserven schwinden weiterhin. Das alles zeigt, wie groß der potentielle Schock sein könnte, wenn die Nachfrage von hier aus stark steigt.

2,47 Millionen BTC liegen derzeit auf Börsen. Im April 2020 wurde mit 3,1 Millionen BTC ein absoluter Höchstwert erreicht.

Bitcoin-Reserven-Chart. Quelle: Glassnode/Twitter

Wie groß die Reserven sind, unterscheidet sich von Börse zu Börse. In den letzten 24 Stunden hat Coinbase Pro mit einem Minus von 20.000 BTC den größten Rückgang verzeichnet. Bei anderen hingegen gab es leichte Anstiege.

Tapering von US-Zentralbank erwartet

In der kommenden Woche sollte es auf den traditionellen Märkten ähnlich aussehen. Das wird der Kryptomarkt, wie es meistens geschieht, auch kopieren.

In diesem Zusammenhang: Top-5-Kryptowährungen diese Woche: BTC, ETH, BNB, MATIC, FTM

Die US-Zentralbank will sich am Dienstag und Mittwoch über das Coronavirus-Management äußern. Marktteilnehmer erwarten, dass es zu Tapering kommen wird.

Die Inflation nimmt weltweit unterdessen immer stärker zu. Der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell hatte zuvor eingeräumt, dass sich die sogenannte Lieferkettenkrise, die mit der Inflation einhergeht, wohl bis in das nächste Jahr ziehen werde.

"Ich glaube, die US-Zentralbank ist durchaus bereit, mit dem Tapering schnell zu beginnen. Wir erwarten, dass sie das nächste Woche bekanntgibt und bald darauf auch damit beginnt. Das ist eigentlich ziemlich sicher", so Kathy Jones, eine leitende Strategen bei Charles Schwab, gegenüber Yahoo! Finance.

"Ich glaube, die große Frage ist nun, wie schnell die US-Zentralbank die Zinsraten anheben wird. Auf dem Markt erwartet man mittlerweile zwei Zinsanhebungen in den Jahren 2022 und 2023. Das wäre ein ziemlich aggressiver Schritt."

Solche Umstände machen Bitcoin als deflationären Vermögenswert mit einer mathematisch nachweisbaren Angebotsgrenze noch attraktiver.

Die institutionellen Zuflüsse in Bitcoin-Investmentprodukte und die neuen Bitcoin-Futures-ETFs zeigen, dass die Nachfrage wächst.

Verwaltetes Vermögen bei Purpose Bitcoin ETF vs. BTC/USD-Chart. Quelle: Bybt