Das amerikanische Postamt (USPS) hat ein Patent für ein Blockchain-basiertes Briefwahlverfahren eingereicht, um in Zeiten der Corona-Krise eine alternative Wahlmöglichkeit zu schaffen. Dieser Schritt birgt zudem politische Brisanz, da der amtierende US-Präsident Donald Trump zuletzt gedroht hatte, das Budget des Postamts zu kürzen. Trump gilt als erklärter Gegner von Briefwahlen.

„Die geplante Entwicklung betrifft ein Wahlsystem, das kryptografische Methoden, darunter die Blockchain-Technologie, einsetzt, um sichere und nachvollziehbare Briefwahlen zu ermöglichen“, wie es dementsprechend im Patentantrag vom 13. August 2020 heißt.

Die anhaltende Corona-Krise könnte in den USA Auswirkungen auf die Präsidentschaftswahl im November 2020 haben, weshalb Briefwahlen immer mehr in den Fokus rücken. Präsident Trump wehrt sich jedoch gegen den Vorschlag, großflächig auf diese Alternative umzusteigen und droht deshalb, die Gelder des US-Postamts zu verringern, wie CNBC berichtet.

Obwohl Briefwahlen in der Tat anfälliger für Manipulation sind als übliche Wahlverfahren, ist es angesichts der Corona-Krise umso wahrscheinlicher, dass viele Wähler auf diesen Weg ausweichen. Der Patentantrag sieht in der Blockchain einen guten Lösungsweg, da die Technologie „es ermöglicht, eine Vielzahl verschiedener Daten auf sichere Weise nachzuverfolgen“. Zudem könne dadurch leichter sichergestellt werden, dass Daten nicht manipuliert wurden.

Im weiteren Verlauf des Antrags führen die Antragsteller aus, wie ein Blockchain-Wahlsystem aufgebaut sein könnte. Zudem zeigt es eine Reihe verschiedener Möglichkeiten auf, die für die Umsetzung denkbar wären.

Dies ist nicht das erste Mal, dass das US-Postamt ein Blockchain-Patent einreicht. Bereits 2018 hatte die Behörde einen entsprechenden Antrag für ein System zur Identitätsbestätigung gestellt.

Cointelegraph hat das USPS um weitere Stellungnahme gebeten und wird diesen Artikel aktualisieren, sobald eine Rückmeldung vorliegt.