Nach drei aufeinanderfolgenden Quartalen des Rückgangs haben Krypto- und Blockchain-Startups einen deutlichen Aufschwung bei den Risikokapitalinvestitionen erlebt.

Laut den von Galaxy Research zusammengestellten Daten haben Risikokapitalgeber im ersten Quartal 2024 2,49 Milliarden US-Dollar in 603 Deals in die Kryptobranche investiert, was einem Anstieg der Finanzierungen um 29 % und der Anzahl der Deals um 68 % gegenüber dem Vorquartal entspricht. Ein nachhaltiger Aufschwung muss durch nachfolgende Wachstumsquartale allerdings erst noch bestätigt werden, heißt es jedoch weiter:

„Dies war der erste Anstieg des investierten Kapitals und der Zahl der Geschäftsabschlüsse seit drei Quartalen, was vielleicht darauf hindeutet, dass Q4 2023 die 'Talsohle' erreicht hat, wobei eine Fortsetzung des QoQ-Anstiegs – und ein deutlicherer Anstieg insgesamt – dies in den kommenden Quartalen bestätigen würde."

Mehrere Faktoren haben die Investitionsdynamik in diesem Quartal beeinflusst, darunter die Einführung von direkten Bitcoin-Indexfonds (ETFs), Innovationen in Bereichen wie Re-Staking, Modularität und Bitcoin-Layer-2-Lösungen sowie makroökonomische Faktoren.

Entwicklung der Risikokapitalinvestitionen und Deals in der Kryptobranche im Q1 2024. Quelle: Galaxy Research

Die historische Korrelation zwischen dem Bitcoin-Kurs und Risikokapitalinvestitionen in Kryptowährungen hat sich im letzten Jahr abgeschwächt. Der Bericht stellt fest, dass Bitcoin zwar beträchtliche Kurssteigerungen verzeichnete, die Risikokapitalaktivitäten jedoch bis zum jüngsten Anstieg Anfang 2024 stagnierten. Allerdings sind die Investitionsniveaus immer noch nicht mit denen vergleichbar, die erreicht wurden, als Bitcoin das letzte Mal 60.000 US-Dollar überstieg.

Darüber hinaus wurden 80 % des in diesem Quartal investierten Kapitals an Startups in der Frühphase vergeben. Im Gegensatz dazu sahen sich Unternehmen in der Spätphase mit schwierigeren Bedingungen konfrontiert, da viele größere Risikokapitalfirmen den Sektor entweder verlassen oder ihre Investitionen erheblich zurückgefahren haben, so Galaxy.

Risikokapitalinvestitionen in die Kryptobranche nach Kategorien und Phasen. Quelle: Galaxy Research

Die Investitionstätigkeit innerhalb der Branche wurde besonders vom Infrastruktursektor dominiert, auf den 24 % des gesamten im Quartal aufgenommenen Kapitals entfielen, einschließlich der Finanzierungsrunde von EigenLayer über 100 Mio. US-Dollar. Darüber hinaus entfielen auf die Sektoren Web3 und Trading 21 % bzw. 17 % des Gesamtkapitals.

Geografisch gesehen blieben die Vereinigten Staaten die dominierende Kraft im Krypto-Venture-Bereich: Amerikanische Startups waren an 37,3 % aller Deals beteiligt und nahmen 42,9 % des investierten Kapitals ein. Singapur folgte mit 10,8 % aller Deals, das Vereinigte Königreich mit 10,2 %, die Schweiz mit 3,5 % und Hongkong mit 3,2 %.

Darüber hinaus zeigte Galaxy auf, dass die Bedingungen für die Kapitalbeschaffung weiterhin schwierig sind, da makroökonomische Voraussetzungen und regulatorische Unsicherheiten die Branche belasten:

„Zu Beginn des Jahres 2024 glaubten die Anleger weithin, dass die Zinssätze im Laufe des Jahres 2024 deutlich sinken würden, aber im ersten Quartal haben starke Inflationsdaten die Hoffnungen auf Zinssenkungen in diesem Jahr gemildert, was dazu beigetragen hat, dass das Fundraising-Umfeld für Risikokapitalgeber schwierig bleibt.“

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