Der Tech-Unternehmer und Tesla-Chef Elon Musk hat ein Gespräch mit der Ether (ETH)-Mitbegründer Vitalik Buterin angezettelt, indem er lakonisch nur das Wort "Ethereum" am 29. April twitterte.

Den Tweet, dem Musk daraufhin mit einem nachgeschobenen "jk" (englische Abkürzung für "war nur Spaß") schnell eine ironische Bedeutung gab, nahm Buterin zum Anlass, Musk zur DevCon von Ethereum im Oktober einzuladen. Musk fragte Buterin daraufhin: "Was sollte auf Ethereum entwickelt werden?"

Buterin machte eine Liste von fünf seiner Favoriten in Bezug auf die Entwicklungen des Netzwerks auf. Diese war gespickt mit Anspielungen auf seine eigenen vergangenen Twitter-Threads und Inhalte im Zusammenhang mit Ethereum.

Als erstes auf der Liste nannte er die Entwicklung eines "global zugänglichen Finanzsystems, einschließlich Zahlungen, Wertspeicherversicherungen [...]", sowie einer digitalen Identitätsinfrastruktur, die keine Mittelsmänner brauche und mit Ethereum arbeitet.    

Buterin schlug auch die Einführung von Registern und Zertifikaten vor, die digital signiert, zertifiziert und sogar widerrufen werden können. Dafür hatte Buterin sich zuvor im Rahmen eines, wie er selbst sagte, Tweetstorms im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Anwendungen für Blockchain im Dezember 2018 ausgesprochen.

Er erklärte auf der Liste außerdem auch, das die ETH-Blockchain für "Experimente mit neuen Formen der menschlichen Organisationsstruktur" und für eine mögliche Anwendung bei Mikrozahlungen über die ETH-Zahlungskanäle verwendet werden könnte.

Weitere Vorschläge von Buterin waren etwa Kryptomärkte für "personenbezogene Daten für maschinelles Lernen, das den Datenschutz einhält" und die Nutzung der "Kryptoökonomie zur Spam-Abwehr auf sozialen Netzwerken".

Buterin erklärte abschließend, dass Blockchain ein Testgelände für "neue Marktdesigns" sein könne. Er nannte dabei etwa "häufige Batch-Auktionen, kombinatorische Auktionen, automatisierte Market-Maker". Die Technologie könne auch sowohl Identitäts-, Reputations- als auch Kreditsysteme für entrechtete soziale Gruppen betreiben und sogar dezentrale DNS-Alternativen bieten.

Im Gegensatz zu Buterin, der ausführlich auf Musks Gesprächseinleitung reagierte, haben andere Blockchain-Schöpfer - wie etwa der CEO der Tron Foundation Justin Sun - selbst mit Ein-Wort-Scherzen geantwortet.

Musk hat sich nur kurz wieder in das Gespräch eingeschaltet und dabei auf Buterins offiziellen Twitter-Namen, "Vitalik Non-Giver of Ether", angespielt. Übersetzt heißt das, soviel wie "Vitalik, der keine Ether verschenkt". Musk bat Vitalik in seiner kurzen Antwort scherzhaft: "Hör auf, kostenlos ETH zu verschenken!"

Der EToro-Analyst Mati Greenspan spekulierte unterdessen, dass das eine getwitterte Wort von Musk angeblich eine Mini-Spitze beim Ethereum-Kurs ausgelöst habe.

Wie bereits berichtet, hat Musk die Struktur von Bitcoin (BTC) als "ziemlich brillant" gelobt, betonte dabei aber den problematischen Stromverbrauch, der beim Mining des Coin entsteht. Der Tesla-Gründer behauptete, dass er nur einen Bruchteil an BTC besitze, der ihm mutmaßlich vor Jahren von einem Freund gesendet wurde.