Der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin glaubt, die Layer-2-Transaktionsgebühren müssten unter 0,05 US-Dollar liegen, um "wirklich akzeptabel" zu sein.
Buterin reagierte damit auf einen Twitter-Post von Ryan Sean Adams, dem Moderator des Podcasts "Bankless". Dieser teilte einen Screenshot der durchschnittlichen Transaktionsgebühren für acht Ethereum Layer-2-Plattformen.
Die Daten stammen von L2fees.info, einer Webseite, die die Kosten des Layer-1-Netzwerks von Ethereum im Vergleich zu darauf aufbauenden Layer-2-Netzwerken betrachtet.
Das einzige Layer-2-Netzwerk, das eine Transaktionsgebühr von weniger als 0,05 US-Dollar aufweist, ist das Metis Network mit 0,02 US-Dollar. Aber ein Token-Tausch auf der Plattform kostet immer noch 0,14 US-Dollar. Danach steigen die Gebühren drastisch an, von 0,12 US-Dollar pro Transaktion bei Loopring bis hin zu 1,98 US-Dollar pro Transaktion beim Aztec-Netzwerk.
Das Layer-1-Netzwerk von Ethereum ist derzeit mit 3,26 US-Dollar pro Transaktion und 16,31 US-Dollar pro Token-Tausch relativ erschwinglich. Als Yuga Lab allerdings kürzlich eine NFT-Sammlung herausbrachte, steigen die Gebühren explosionsartig auf 14.000 US-Dollar pro Prägung.
Adams betonte, wie wichtig Layer-2-Netzwerke seien, damit Ethereum erschwinglich bleibt. Er erklärte, "das ist Ethereum und es nicht teuer". Buterin meinte hingegen, es sei noch nicht soweit:
"Die Transaktionsgebühr muss meiner Meinung nach unter 0,05 US-Dollar fallen, um wirklich akzeptabel zu sein. Aber wir machen auf jeden Fall große Fortschritte. Das Proto-Danksharding könnte für eine Weile dazu beitragen!"
Needs to get under $0.05 to be truly acceptable imo. But we're definitely making great progress, and even proto-danksharding may be enough to get us there for a while!
— vitalik.eth (@VitalikButerin) May 3, 2022
Buterin wünscht sich schon lange erschwingliche Transaktionsgebühren. Erstmals hat er in einem Interview im Jahr 2017 darüber gesprochen: "Das Internet des Geldes sollte nicht mehr als 5 Cent pro Transaktion kosten."
Im Januar sagte Buterin auf Twitter, er stehe immer noch zu "100 Prozent" hinter diesem Ziel. Dabei hat er auch ein paar seiner wichtigsten Aussagen der letzten 10 Jahre Revue passieren lassen.
"Das war das Ziel im Jahr 2017 und das ist auch jetzt noch das Ziel. Das ist genau der Grund, warum wir so viel an der Skalierbarkeit arbeiten", so Buterin.
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Kurzfristige Senkung der Gasgebühren
Das Proto-Danksharding oder EIP-4844, das Buterin in seiner Antwort an Adams erwähnte, ist ein kürzlich vorgeschlagenes Upgrade für Ethereum. Bei diesem sollen Schlüsselelemente des sogenannten Danksharding in das Netzwerk implementiert werden, ohne dass ein Sharding-Upgrade nötig wird. Danksharding ist ein neues und vereinfachtes Design von früheren Sharding-Designs.
Proto-Danksharding ermöglicht eine neue Art von Transaktion, nämlich eine sogenannte "Blob-carrying Transaction". In dieser sind zusätzliche 125KB an Daten (blob) enthalten, auf die die Ethereum Virtual Machine (EVM) nicht zugreifen kann. Diese Entwicklung soll dazu beitragen, das Netz kurzfristig erheblich zu vergrößern und gleichzeitig Engpässe und den Wettbewerb im Zusammenhang mit dem Gasverbrauch zu verringern und die Gasgebühren damit zu senken.
"Da Validatoren und Clients immer noch den gesamten Blob-Inhalt herunterladen müssen, wird die Datenbandbreite beim Proto-Danksharding auf 1 MB pro Slot statt auf die vollen 16 MB begrenzt. Dennoch gibt es große Gewinne im Hinblick auf die Skalierbarkeit, weil diese Daten nicht mit dem Gasverbrauch bestehender Ethereum-Transaktionen konkurrieren", so Buterin in einem Blogpost letzten Monat.
Der Entwicklungsplan von Ethereum ist bekanntermaßen sehr flexibel. Daher ist das Upgrade der Shard Chains für irgendwann im Jahr 2023 geplant, lange nach dem großen "Merge".
Shard Chains bieten die Möglichkeit, Daten horizontal und günstig im gesamten Netzwerk zu speichern. Das wiederum verteilt die Last, reduziert Staus und erhöht die Transaktionsgeschwindigkeit. Ethereum und die Layer-2-Netzwerke sollen davon sehr stark profitieren.
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