Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin hat einen langen Artikel über die Grenzen der Skalierbarkeit der Blockchain veröffentlicht. Darin kritisiert er unter anderem die Behauptungen von Tesla-CEO Elon Musk.

Der Artikel erschien am Sonntag auf Buterins persönlichem Blog und hebt den Kompromiss zwischen Dezentralisierung und Skalierbarkeit beim Aufbau von Blockchain-Netzwerken hervor. Der Artikel ist eine Reaktion auf einen Tweet von Elon Musk vom 15. Mai, in dem dieser behauptete, Dogecoin würde zur führenden Chain aufsteigen, wenn er seine Blockgröße um 900 Prozent steigern würde:

"Im Idealfall beschleunigt Doge die Blockzeit um das 10-fache, erhöht die Blockgröße um das 10-fache und senkt die Gebühren um das 100-fache. Dann gewinnt er haushoch."

Buterin stellte Musks Vorschlag in Frage und erklärte, es sei eine Herausforderung, die Skalierbarkeit und den Durchsatz so stark zu steigern, "ohne, dass es zu einer extremen Zentralisierung kommt und die grundlegenden Eigenschaften kompromittiert werden, die eine Blockchain zu dem machen, was sie ist".

Buterin betonte, wie wichtig die Dezentralisierung sei, um das Risiko eines sogenannten "Single Point of Failure" in einem Netzwerk zu eliminieren. Ein Single Point of Failure ist, wenn ein System an einer einzigen Schwachstelle komplett lahmgelegt werden kann. Er hob auch hervor, dass Dezentralisierung Schutz vor koordinierten Angriffe biete. Er fügte hinzu, eine Dezentralisierung könne nicht erreicht werden, wenn reguläre Benutzer nicht frei entscheiden können, Knoten zu betreiben.

"Damit eine Blockchain dezentralisiert ist, müssen reguläre Nutzer einen Knoten betreiben können. Es muss auch eine Kultur vorhanden sein, in der das Betreiben von Knoten etwas ganz Gewöhnliches ist."

Buterin behauptete auch, dass Sharding eine ähnliche Skalierbarkeit ermöglichen könne, wie sie viele zentralisierte Chains bieten. Im Hinblick auf den aktuellen Stand des Ethereum-Netzwerks sagte Buterin voraus, dass Ethereum mit Sharding "wahrscheinlich eine Million Transaktionen pro Sekunde bei voller Sicherheit einer Blockchain verarbeiten" könne.

"Aber da muss man viel Arbeit reinstecken, um das zu schaffen, ohne die Dezentralisierung zu opfern, die Blockchains so wertvoll macht", fügte er hinzu.

Im März deutete der Ethereum-Mitbegründer an, es würden Rollups auf Ethereum eingesetzt werden und dann würde das Sharding mit Ethereum 2.0 ins Netzwerk kommen.

Aktualisierung: Elon Musk reagierte auf Buterin und verfasste einen Kommentar zu diesem Artikel auf Twitter. Der Tweet ist hier zu sehen: