Bitcoin (BTC) ist an einem Wendepunkt angekommen und sieht sich an diesem makroökonomischen Kräften ausgesetzt, die den Kurs für „die nächsten Monate prägen“ könnten.

In ihrem aktuellen Prognosebericht kommen die Analysten von Decentrader zu dem Schluss, dass sich der Bitcoin Kurs momentan am „jährlichen Wendepunkt“ befindet, der die weitere Richtung vorgibt.

Augen auf den Wendepunkt

Nachdem die marktführende Kryptowährung in diesem Monat bereits zwei Mal den Support bei 43.000 US-Dollar getestet hat, ist die Stimmung wieder ins Negative gekippt.

Besonders der Abschwung zurück unter die 46.200 US-Dollar-Marke, die den wichtigen Jahreseröffnungskurs markiert, war zuletzt ein Schlag aufs Gemüt der Anleger, denn diese Hürde war seit dem 1. Januar 2022 ein scheinbar unüberwindbarer Widerstand.

Mit dem Rücklauf gehen deshalb nun Unkenrufe nach weiteren Verlusten einher, wobei Decentrader den Bitcoin Kurs schon jetzt im kritischen Bereich sieht. Dieser liegt nämlich am alljährlichen Wendepunkt, der sich für 2022 auf 43.500 US-Dollar beziffert, also in unmittelbarer Nähe des aktuellen Kursstands.

„Bitcoin wurde am jährlichen Wendepunkt zurückgewiesen, und diese Marke wurde in keinem der letzten vierjährigen Kurszyklen wieder übersprungen, nachdem der Hochpunkt ein mal erreicht war“, wie Analyst Filbfilb in diesem Zusammenhang erklärt.

Dem fügt er an:

„Obwohl dies sehr wahrscheinlich ist, wäre es enttäuschend für die Bullen, die noch einen Funken Hoffnung haben, nachdem der große wöchentliche Support/Widerstand bei 43.000 US-Dollar geknackt werden konnte.“
Bitcoin Kurs mit Wendepunkten (Screenshot). Quelle: Decentrader

Demnach würde es für den BTC/USD alsbald zurück in den Abwärtstrend gehen, denn ein Sprung über den Wendepunkt ist aus historischer Sicht äußerst unwahrscheinlich. Sollte es so kommen, wäre dies allerdings ein ausgesprochen positives Zeichen für den Bitcoin Kurs.

So meint der Experte:

„Ein Sprung über den jährlichen Wendepunkt würde mit der bisherigen Tradition der Vierjahreszyklen brechen und wäre ein klarer Fingerzeig, dass Bitcoin auf dem Weg in viel höhere Sphären ist. Zunächst müssen die Bullen jedoch erst mal den Wochen-Support halten, damit es nicht schon jetzt zurück nach unten geht.“

Gegenwind zieht auf

Abgesehen vom Wendepunkt dürfte auch die weitere Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank eine wichtige Rolle auf die weitere Entwicklung der marktführenden Kryptowährung spielen.

So ist es wahrscheinlich, dass die Maßnahmen, die die Federal Reserve zur Bekämpfung der Inflation ergreifen wird, deutliche Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben werden, was unweigerlich wohl ebenso BTC und viele Altcoins mit nach unten ziehen dürfte.

Filbfilb sieht diese Maßnahmen ebenfalls als heftigen Gegenwind, der den Bitcoin Kurs „die nächsten Monate“ entscheidend beeinflussen könnte.

Wie lange sich Bitcoin noch in den oberen Bereichen halten kann, ist dementsprechend ungewiss. Die Funding-Rates stimmen die Trader zwar weiterhin positiv, da diese auf weitere Zugewinne hoffen, doch durch die Diskrepanz zur aktuellen Kursentwicklung könnte es zu einem Dominoeffekt kommen, der nach unten führt.

Wie die Daten von Coinglass zeigen, wurden in dieser Woche bereits beträchtliche Long-Positionen liquidiert, ähnlich stark war dies zuletzt im Januar zu sehen.

Liquidierungen auf dem Kryptomarkt insgesamt. Quelle: Coinglass

Die Liquidität über und unter dem momentanen Kursstand macht weiterhin einen Squeeze in beide Richtungen möglich, weshalb auf kurze Sicht zumindest noch ein Sprung über die psychologisch wichtige 50.000 US-Dollar-Marke denkbar ist. Damit ließe sich der wahrscheinliche Abwärtstrend in letzter Sekunde vielleicht noch verhindern.

Bei Redaktionsschluss liegt Bitcoin in Euro allerdings unterhalb von 40.000 Euro, was die Stimmung zumindest auf dem europäischen Markt zusätzlich dämpft.