Der Cardano-Gründer Charles Hoskinson hat erneut dementiert, dass das Testnet von Cardano "katastrophal kaputt" sei. Er deutete auch an, dass der Vasil-Hard-Fork endlich vorangetrieben werden müsse, nachdem dieser nun schon seit längerem verzögert wurde.

Am Sonntag hat Hoskinson auf Twitter erklärt, dass einige der Videos, in denen behauptet wird, das Cardano-Testnet habe ein "katastrophales" Problem, ihn ärgern würden. Diese Videos sind auf einen Thread vom Cardano-Ökosystem-Entwickler Adam Dean vom Freitag zurückzuführen.

Der Entwickler behauptete, das Testnet sei aufgrund eines unentdeckten Fehlers im Cardano Node v 1.35.2, bei dem inkompatible Forks erzeugt werden, "katastrophal kaputt". Dieser Fehler sei bei den vorherigen Tests nicht entdeckt worden.

Nach dem Fehler veröffentlichte Cardano eine neue Client-Software, nämlich Cardano Node v1.35.3, in zwei verschiedenen Testnets.

Dean erklärte jedoch, da die meisten Betreiber auf v1.35.2 umgestiegen sind, um die Vasil-Hardfork zu simulieren, sei auch v1.35.3 "nicht kompatibel und nicht in der Lage, sich mit dem ursprünglichen Testnet zu synchronisieren". Die beiden Testnets hätten "keine Blockhistorie".

Hoskinson argumentiert hingegen, der Fehler in dieser Node-Version sei im Update 1.35.3 behoben worden. Er zeigte sich darüber verärgert, dass weitere Tests zu weiteren Verzögerungen des Hard Fork führen würden:

"Natürlich könnten wir als Community den Start von Vasil um einige Monate verschieben, um einen Code erneut zu testen, der bereits ein Dutzend Mal getestet wurde und bereits läuft. Ist es das für all die DApp-Entwickler wert, die seit fast einem Jahr auf dieses Update warten?"

Bei einer Fragerunde am Freitag sagte Hoskinson auch, es gebe ein "unfaires Narrativ" rund um Cardano und seine Testnet-Probleme. Dieses sei "unglaublich zersetzend und schädlich".

"Man kann ein gescheitertes Testnet nicht mit dem Mainnet in einen Topf werfen, denn in dieser Branche werden ständig Testnets aufgebaut und zerstört. Das ist ihr Argument. [...] Sie schaden in keiner Weise Cardano direkt."

Am Sonntag erklärte Hoskinson, "die Realität bei einem so großen und komplexen Projekt sieht so aus, dass man sich leicht in den Dingen verfängt, die nicht gut funktionieren, und die Dinge vergisst, die gut funktionieren".

Er fügte hinzu, dass der Vasil-Hard-Fork zu einem neuen Governance-Prozess und integrativeren Strukturen führen werde, die wiederum zu "nützlicherem Code" und "schnellerer Entwicklung" führen würden.

"Momente, die uns die Chance geben, uns zu verändern und zu wachsen. Lasst uns Vasil gemeinsam schaffen und dann lasst uns auf einem höherem Niveau weitermachen und einige der älteren Fehler des Projekts beheben, damit auch Cardano auf seine nächste Stufe wachsen kann."

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Der Vasil-Hardfork wurde in diesem Jahr bereits mehrfach verschoben. Zuletzt Ende Juli aufgrund von Problemen, die im Testnet entdeckt wurden. Hoskinson sagte jedoch in der Fragerunde, er sei optimistisch, dass der Vasil-Hard-Fork "in Kürze" herauskommt.

"Die Funktionen sind vorhanden, sie haben sich bewährt, sie wurden gründlich getestet, und man ist von diesen stark überzeugt. Es gibt keinen Grund, warum er nicht bald über die Zielgerade kommen sollte."

Cardano (ADA) liegt derzeit bei etwa 0,45 US-Dollar und ist damit die letzte Woche über um 18,5 Prozent gefallen.