Der Bitcoin-Kurs (BTC) könnte unter anderem durch den Aktienmarkt bald schon wieder in einen neuen Rekordlauf getragen werden, denn auch andere Indikatoren belegen die momentane Stärke der marktführenden Kryptowährung inmitten der Krise.

Die Einschätzungen mehrerer Krypto-Analysten lassen vermuten, dass der Bärenmarkt schneller vorbei sein könnte, als es momentan den Anschein macht.

Obwohl zurzeit noch ein Crash von Bitcoin auf 12.000 US-Dollar oder sogar tiefer in aller Munde ist, gibt es gute Gründe für neuen Optimismus.

Diese reichen von den makroökonomischen Rahmenbedingungen über die eigene Stärke des Marktführers bis hin zu den altbekannten Mechanismen der sich wiederholenden Kurszyklen.

Aktienmarkt könnte Windschatten für BTC bieten

Zunächst weist der Makroökonom Henrik Zeberg darauf hin, dass der Bitcoin-Kurs trotz der momentanen Schwächephase noch immer von den Wechselwirkungen der Kapitalmärkte insgesamt beeinflusst wird.

Dahingehend betont der Finanzexperte am 24. November, dass Bitcoin weiterhin wie ein risikobehaftetes Investitionsprodukt agiert, und „nicht wie Gold“.

Obwohl der FTX-Skandal die Korrelation zwischen BTC und dem Aktienmarkt auf eine harte Probe gestellt hat, ist diese damit noch längst nicht aufgehoben.

Entsprechend könnte die Kryptowährung im Windschatten eines wiedererstarkenden Aktienmarkts mit nach oben getragen werden, wobei diese Sogwirkung den Bitcoin-Kurs nach Auffassung des Wirtschaftlers sogar bis auf über 100.000 US-Dollar tragen könnte.

„Bitcoin verhält sich wie ein risikobehaftetes Investitionsprodukt (nicht wie Gold!). Wenn der S&P 500 einen neuen Rekordlauf Richtung 5.700 – 6.000 Punkte hinlegt, dann könnte Bitcoin dadurch in den Bereich von 90.000 – 100.000 US-Dollar katapultiert werden“, so der Experte. Und weiter:

„Eine letzte große Kletterpartie, bevor es zum Crash durch die Deflation kommt!“

Diesen Rekordlauf visiert er bereits für Anfang 2023 an.

Bitcoin-Kurs und S&P 500 (Aktienmarkt) im Vergleich. Quelle: Henrik Zeberg/ Twitter

OBV ähnlich wie nach Corona-Crash

Doch auch die eigene Stärke könnte dem Krypto-Marktführer in die Karten spielen, denn die Kennzahl On-Balance Volume (OBV) deutet einen ähnlichen Höhenflug an.

So meint der Trader Alan Tardigrade, dass es jetzt umso wichtiger ist, dass Wochendiagramm von Bitcoin in den Fokus zu nehmen, denn hier wird schon seit 20 Wochen eine bullische Divergenz gebildet.

„Daran erkennen wir, dass der Abwärtstrend immer mehr an Fahrt verliert“, wie der Krypto-Analyst entsprechend auf Twitter schreibt. Dem fügt er mit Blick auf das zugehörige Diagramm (siehe unten) an:

„BTC könnte als nächstes eine massive Kletterpartie hinlegen.“
Bitcoin-Wochendiagramm mit OBV. Quelle: Alan Tardigrade/ Twitter

Ähnlich hatte sich der Bitcoin-Kurs schon nach dem heftigen Corona-Crash im März 2020 verhalten, der ebenfalls auch alle anderen Märkte massiv torpediert hatte.

Das OBV bildet als Kennzahl den zusammengerechneten Kauf- bzw. Verkaufsdruck ab, indem das Handelsvolumen über einen längeren Zeitraum abgebildet wird. Dabei berücksichtigt der Indikator mehr als nur die einfachen Kauf- und Verkaufsgebote.

Erstmals bullische Divergenz des RSI

Allerdings ist das OBV nicht der einzige positive Fingerzeig, der unter den Experten momentan die Hoffnungen schürt.

So gibt der Krypto-Analyst Mags zu bedenken, dass sich derzeit ein noch nie da gewesenes Phänomen in der Kursentwicklung von Bitcoin abspielt.

Erneut gerät dabei das Wochendiagramm in den Blick, in dem Mags darauf hinweist, dass der Relative Stärkeindex (RSI) aktuell im Zeitraum einer Woche eine bullische Divergenz bildet. Ein Novum, das selbst während der Bodenbildungen in anderen Bärenmärkten nie erreicht wurde.

„Jeder Höhepunkt in einem Rekordlauf hat eine bärische Divergenz des RSI gebildet, auf die jeweils ein Abschwung in einen Bärenmarkt folgte“, wie Krypto-Experte erklärt. Daraus schlussfolgert er süffisant:

„Dies ist das erste Mal, dass BTC eine bullische Divergenz über eine WOCHE zeichnet. Wahrscheinlich reiner Zufall.“
Bitcoin-Kursdiagramm mit RSI (unten). Quelle: Mags/ Twitter