2017 war ein fantastisches Jahr für einige Bitcoin-User, doch andere wiederum hatten nicht soviel Glück mit der Kryptowährung.

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf ein paar der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten des Jahres sowie den kurzen Schilderungen von Leuten, die sich wahrscheinlich wünschen, Bitcoin nie angerührt zu haben.

Er ist eine sehr sprunghafte Währung. Aber oft haben Menschen, die bereits vor seiner jetzigen Berühmtheit in ihn investiert haben, gemerkt, dass ihre Voraussicht lukrativer war, als sie es sich je hätten träumen lassen.

Der anonyme Mensch, der zum Bitcoin-Millionär wurde

Eine anonyme Person, die ihre Geschichte ausführlich auf Steemit gepostet hat, sagte, dass der Preis im Jahr 2010 für einen Bitcoin so niedrig war, dass man nichtmal eine Pizza damit kaufen konnte. Trotzdem hatte dieser Mensch, laut dem Bericht, am Ende des Jahres 12.000 Bitcoins zusammen und diese große Anzahl hat sich gelohnt.

Der Grund dafür war, dass der Wert für jeden dieser Bitcoin im April 2013 auf über $100 (81,41 €) angestiegen ist. Aufgrund von ein paar persönlichen Schwierigkeiten und anderen nicht Bitcoin-bezogenen Faktoren im Leben dieser Person, hat der Mensch ein paar Bitcoin-Pausen eingelegt, aber hat sich immer wieder über den Stand der Dinge informiert. Schließlich hat dieser anonyme Bitcoin-User mitbekommen, dass diese 12.000 Bitcoins nun über $10 Mio. (8,14 Mio. €) wert sind.

Trotz dieser glücklichen Wendung, hat diese Person nur stückchenweise verkauft, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dieser Mensch hat auch weiter gedacht und sich Investment-Strategien zurechtgelegt und seinen plötzlichen Reichtum nicht zwischen ihn und seiner Arbeit kommen lassen. Die Person erteilt den gutgemeinten Rat, dass man sich in Geduld üben muss und nicht gierig werden darf. Man sollte sich auch weiterhin auf dem neuesten Stand der Dinge halten.

Erik Fineman

Erik Fineman hat im Jahr 2011 begonnen, in Bitcoin zu investieren. Er war 11 Jahre alt als ihm seine Großmutter $1.000 (814 €) gab und sein Bruder ihm einen Tipp gab, was er mit dem Geld tun sollte. Zu dieser Zeit lag der Bitcoin lediglich bei $12 (9,77 €). Doch als Fineman seine ersten Bitcoins Ende 2013 verkauft hatte, lag der Einzelwert bei $1.200 (977 €).

Fineman hatte die $1.000 (814 €) seiner Großmutter zu $100.000 (81.421 €) gemacht und sie dazu verwendet, im Jahr ein Onlinebildungsunternehmen zu gründen. Er hatte in der High School keine angenehmen Erfahrungen gemacht und dachte sich, dass sein neues Unternehmen frustrierte Schüler und hilfsbereite Lehrer per Videochat verbinden könnte. Fineman ist auch nach Silicon Valley gezogen, hat die Welt bereist und eine Wette mit seinen Eltern abgeschlossen, dass, wenn er mit 18 zum Millionär werde, er nicht studieren gehen müsse.

Im Januar 2015 hat Fineman sein Bildungsunternehmen verkauft und konnte sich zwischen $100.000 (81.421 €) oder 300 Bitcoins entscheiden. Er entschied sich für die Bitcoins. Fineman hat auch sein Ziel erreicht, mit 18 Millionär zu werden, und wird nicht studieren. Er sagt, es freue ihn, aus den Erfahrungen in der realen Welt zu lernen. Fineman ist aber nach wie vor mit zahlreichen Projekten beschäftigt, darunter sind auch Projekte mit der NASA. Diese Unternehmungen - und ein ausgeprägter Geschäftssinn - haben ihm praktisch geholfen, dahin zu kommen, wo er heute ist.

Jeremy Gardner

Jeremy Gardner ist eine weitere Person, die mutigerweise begonnen hat, in Bitcoin zu seinen Anfangszeiten zu investieren - sehen Sie ein Muster? — und es hat sich für ihn deutlich ausgezahlt. 2013 hat einer von Gardners Freunden ihm ein paar Bitcoins im Tausch gegen Bargeld gegeben und Gardner begann sich dafür zu beigeistern, dass er mit dieser Währung arbeiten kann und dafür lediglich eine Internetverbindung braucht. Er mochte daran auch, dass es keinen zentralisierten Rahmen für Bitcoin gab.  

Als Gardner immer tiefer in die Bitcoin-Welt eintauchte, wurde er zu einer starken und einfühlsamen Stimme in der Kryptowährungswelt. Dabei verwendet er oft Social-Media-Plattformen. Er hat auch klugerweise Geld in die Gründung und Förderung von Unternehmen investiert, die mit Bitcoin und Blockchain-Technologie zu tun haben.

Gardner lässt die Frage nach der Summe, die er mit Investitionen in Bitcoin-Technologien verdient hat, unkommentiert. Aber man nennt ihn einen "Self-Made-Millionär". Außerdem hat er eine realistische Perspektive und versteht, dass wenn der Bitcoin-Wert schnell nach oben geht, er wahrscheinlich auch bald in die andere Richtung gehen wird. Dennoch hat Gardner ein breites Netzwerk von Investments. Diese Erträge helfen ihm wohl dabei, seinen Wert zu erhalten und finanziell von zahlreichen Quellen zu profitieren.

Mr. Smith (nicht der wirkliche Name)

Viele Menschen träumen davon, die Welt zu bereisen, aber Mr. Smith hat diesen Traum wahrgemacht. Und all das, weil er 2010 in Bitcoin investiert hat. Mr. Smith ist ein Mann mit Universitätsabschluss und ehemaliger Silicon Valley Mitarbeiter. Er hörte im Juli 2010 von Bitcoins und hat ein paar Monate später angefangen, in sie zu investieren.

Da er das Investment eine Weile laufen lassen wollte, hat Smith seine Bitcoins erst mal unangerührt stehen gelassen. Bis im Jahr 2013 der Wert von Kryptowährungen anfing, rapide zu steigen. Schließlich stieg der Wert des Bitcoin auf über das 2.000-fache von dem Preis, den Smith ursprünglich bezahlt hatte. Jetzt behauptet er, er habe $25 Mio. (20,3 Mio. €) aus einem Startinvestment über $3.000 (2.442 €) gemacht und nutzt das Geld, um auf kostspielige Weltreisen zu gehen, auf der er nur in Fünf-Sterne-Hotels übernachtet und erste Klasse fliegt.

Smith hat immer noch 1.000 Bitcoins, aber er will diese erst dann verkaufen, wenn der Einzelwert $150.000 (122.131 €) erreicht. Er bereut den Verkauf vom Rest kein bisschen und sagt, dass er dank seiner Bitcoins alles habe, was er schon immer wollte.

Tim Enneking

Tim Enneking ist ein Musterbeispiel dafür, wie man Erfolg beim Investieren in Bitcoin haben kann. Er ist ein Hedgefond-Manager, der alle bisherigen Jahresrekorde für Fonds und Dachfonds gebrochen hat.

Enneking war anfangs skeptisch gegenüber digitalen Währungen, obwohl er den weltweit ersten Fonds für Digitalwährungen eingeführt hat. Im Rahmen seiner Arbeit hat Enneking beschlossen, über Bitcoins zu recherchieren. Nachdem er keine Haken gefunden hat, schlussfolgerte er, dass vielleicht doch mehr hinter der Kryptowährung steckt als er anfangs dachte. Er suchte also nach Wegen, sich noch umfassender mit Fonds-Management zu beschäftigen.

Enneking hat nun Erfahrungen mit der Aufsicht über Kapital in den Vereinigten Staaten und im Ausland. Er rät dazu, Vorsicht walten zu lassen, wenn man investiert und sich Zeit zu nehmen den Markt und seine Bewegungen kennenzulernen. Außerdem weist Enneking potenzielle Investoren darauf hin, dass es aufgrund der schnellen Schwankungen der digitalen Währungen Zeit braucht, um die Früchte des Investments zu sehen.

Olaf-Carlson Wee

Sie haben vorher vielleicht noch nicht von Olaf-Carlson Wee, 26, gehört, aber auch er ist einer derjenigen, die das Potenzial von Bitcoin noch vor vielen anderen Leuten erkannte und dadurch reich geworden ist. Im Februar 2013, zu einer Zeit als ein einziger Bitcoin zwischen $20-30 (16,28-24,42 €) wert war, hat Carson Wee angefangen für ein Bitcoin-Start-Up namens Coinbase zu arbeiten.

Zu dieser Zeit waren Bitcoin noch nicht in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und die bloße Erwähnung von Bitcoins sorgte allenfalls für hochgezogene Augenbrauen, wenn Leute ihn überhaupt kannten. Carlson Wee, jedoch, hat in Bitcoin eine vielversprechende Währung gesehen. Er hat eine Abmachung mit seinem Arbeitgeber getroffen, nur mit ihnen, statt mit tatsächlichem Geld bezahlt zu werden und hat nach Möglichkeit nur Transaktionen mit Bitcoins gemacht. Diese Entscheidungen waren letzten Endes sehr profitabel und machten Carlson Wee zum Millionär.

Die Erfolgsgeschichten, die Sie gerade gelesen haben, könnten Sie nun dazu animiert haben, sofort in Bitcoin zu investieren. Aber wenn es einen roten Faden in all diesen außergewöhnlichen Geschichten gibt, dann ist es der, dass der Bitcoin-Wert sich ohne Vorwarnung ändert. Und dennoch gibt es einige Leute, die in unglückliche Umstände mit Bitcoins gekommen sind, ohne dass es immer mit dem fallenden Wert zu tun hat. Im Folgenden haben wir einige Beispiele dazu.  

James Howells

James Howells, 32, aus Wales hat 2009 am Computer angefangen mit Bitcoins zu arbeiten. Ein Jahr später hat er das Gerät auseinandergebaut, die Teile in einer Schublade aufbewahrt und sie letzten Endes weggeworfen.

Nun liegen einige Jahre an Müll auf dieser wertvollen, doch weggeworfenen Festplatte und sie wiederzubekommen ist ein teures Unterfangen. Auch der Zustand der Festplatte ist unbekannt. Doch der Grund dafür, dass die Folgen dieses Missgeschicks besonders in diesem Jahr deutlich wurden, ist, dass die Festplatte und Bitcoins darauf Schätzungen zufolge nach heutigen Preisen mehr als $100 Mio. (81,42 Mio. €) wert sind.  

Howell bleibt aber dennoch positiv trotz seines verlorenen Reichtums und weiß, dass es nichts ändert, sich zu sehr aufzuregen. Sollte er sie aber jemals doch wiederfinden, kauft er sich einen Lamborghini.

Howells beschäftigt sich auch trotz seines Erlebnisses weiter mit Kryptowährungen. Er ist in dem Bereich weiterhin aktiv und konzentriert sich dabei auf eine Kryptowährung namens Bitcoin Cash.

Mark Frauenfelder

Die meisten Leute haben vielleicht schon ihre Passwörter und PINs vergessen, aber sie mussten wahrscheinlich nie erleben, wie es sich anfühlt, $30.000 (24.456 €) wegen eines Fehlers zu verlieren. Doch Mark Frauenfelder hat letztes Jahr $3.000 (2.456 €) in Bitcoins investiert und zahlreiche Unternehmen gegründet, die ihm Profit eingebracht haben. Bitcoin-Experten, mit denen er gesprochen hat, haben ihm gesagt, dass ein Hardware-Wallet die beste Art ist, seine Bitcoins zu schützen. Also kaufte Frauenfelder im November 2016 ein Wallet für $100 (81,52 €).

Bei der Einrichtung des Hardware-Wallets musste er eine PIN festlegen und eine Liste mit 24 Wörtern anlegen, mit denen man notfalls wieder darauf zugreifen kann. Frauenfelder hat die Wörter auf ein Blatt Papier geschrieben. Leider hat der Mitarbeiter einer Reinigungsfirma das Papier weggeworfen. Frauenfelder sah das nicht als dramatisch an, bis er merkte, dass er seine PIN vergessen hatte.

In seiner Verzweiflung, wieder Zugriff zu bekommen, postete er auf Foren im Internet und kontaktierte Mitarbeiter im Kundenservice des Hardware-Wallet-Herstellers. Frauenfelder ist diesen Frühling sogar zu einem Hypnotiseur gegangen, aber hatte damit auch keinen Erfolg.

Letzten Endes hat er Hilfe von jemandem bekommen, um auf das Hardware-Wallet zugreifen zu können und die PIN und die Liste mit seinen 24 Wörtern wiederzubekommen. Das hat ihn viel Kummer, Stress und Geld für die Wiedererlangung gekostet.

Die Frau, die einen Auftragsmörder mit Bitcoin bezahlt hat.

Die Anonymität bei Bitcoin-Transaktionen kann Leute dazu verleiten, illegale Dinge zu tun. Doch das kann Folgen haben, wie eine 58-jährige Italienerin aus Dänemark erfahren musste. Sie hat einen Auftragsmörder engagiert, um einen gescheiterten Mordplan gegen ihren Freund auszuführen. Um diesen zu bezahlen, nutzte sie Bitcoin.

Ein Gericht hat sie zu sechs Jahren Haft verurteilt. Sie hat auch ihr Aufenthaltsrecht in Dänemark verloren, wo sie 30 Jahre gelebt hat.

Cody Brown

Cody Brown, ein Start-Up-Unternehmer, hat am eigenen Leib erlebt, wie schlimm es werden kann, wenn jemandem Bitcoins gestohlen werden. Er hat innerhalb von 15 Minuten Bitcoins im Wert von $8.000 (6.521 €) verloren ,nachdem ein Hacker sich Zugriff zu seinem Verizon-Account verschafft hat. Dieser war auch mit seinem Coinbase-Account verbunden. Brown glaubte, dass er zur Zielscheibe wurde, weil er den Tweet eines Freundes retweeted hat, der zuvor ebenfalls gehackt wurde. Brown hat keine Hoffnung, die gestohlene Kryptowährung je wiederzubekommen.

Aber dennoch gibt er Bitcoin nicht auf. Brown glaubt, dass die beteiligten Unternehmen letzten Endes einen Weg finden werden, um ihre Systeme sicherer zu machen und mehr Schutz vor Betrug für Kunden zu bieten.

Simon

Simon hat im Jahr 2011 das erste mal das TOR-Netzwerk benutzt. Er stolperte über einen dieser zwielichtigen Marktplätze, die allerlei illegale Dinge angeboten hat - Waffen, Drogen, gefälschte Dokumente, einfach alles Mögliche.

Als Jugendlicher hat Simon sich gedacht, es wäre eine gute Idee, sich den Pass eines gewissen europäischen Landes zu besorgen. Der Preis betrug 10.000 BTC. Für zusätzliche 6.000 BTC versprach der Verkäufer Simon, sogar den Presseausweis einer großen Zeitung mit dazuzulegen. Er konnte nicht widerstehen.

Simon hat den Betrag an eine Krypto-Wechsel-Plattform überwiesen, aber als der Verkäufer liefern sollte, war dieser verschwunden. "Vielleicht wurde er verhaftet?" hat Simon sich selbst gefragt.  Er war verwirrt, aber hatte sein Geld immer noch sicher auf dieser Plattform, da der Verkäufer einfach verschwunden ist. Es war seiner Meinung nach alles in bester Ordnung.

Zwei Jahre später wurde in Zeitungen über die Verhaftung eines russischen Mannes berichtet, der Geldwäsche betrieben hat. Der Name der Geldwäsche-Firma war Liberty Finance, die Simon sofort als die Krypto-Wechsel-Plattform erkannte, die er für seine 20.000 BTC benutzte.

Im Laufe des Skandals hat das FBI die Kontrolle über die Plattform und das Geld, das damit verbunden ist, übernommen. Simon hat sich schon lange vom Geld verabschiedet, doch das macht es nicht leichter zu sehen, wie Bitcoin an Wert zugelegt hat.

Wenn Liberty Finance nicht ein Betrug für Geldwäsche gewesen wäre, hätte Simon heute etwa $400 Mio. (326,5 Mio. €).

BTC-e

Trotz des Mangels an Regulierung in der Bitcoin-Welt, werden kriminelle Unternehmen gefasst. Ein Beweis? BTC-e, eine Bitcoin-Platform, die es schon lange gibt.

Die Plattform musste eine Strafe über $110 Mio. (89,8 Mio. €) bezahlen. Laut der Federal Trade Commision, der Kommission für den Bundesweiten Handel in den Vereinigten Staaten, wurde dort wohl Geld gewaschen. Alexander Vinnik, ein russischer Mann, der mit dieser Plattform in Verbindung stand, wurde verhaftet und könnte fünfzig Jahre Gefängnis kriegen.

Anatoly Kaplan

Ein weiteres Beispiel für angebliche, zweifelhafte Geschäfte in Russland kommt von Anatoly Kaplan, der Eigentümer von ForkLog, eine russischer Nachrichtenkanal zum Thema Kryptowährung. Laut Berichten untersucht der ukrainische Geheimdienst Kaplans mutmaßliche Verbindungen mit Amerikanern, die gesetzeswidrige Handlungen begehen.

Die ukrainischen Behörden durchsuchten Kaplans Wohnung und stellten sein Laptop sicher. Das ist auch nicht das erste Mal, dass ForkLog in den Fokus von Strafverfolgungsbehörden gekommen ist. Kaplan beteuert seine Unschuld und behauptet, dass seine Seite nicht über die nötige Technologie verfüge, um die Dinge zu tun, die ihm die ukrainische Polizei vorwirft.

Kaplan sagte auch, dass einer der Ukrainer, während der Durchsuchung und Beschlagnahme im Rahmen der Untersuchung, versucht habe, ein paar von Kaplans Bitcoins zu überweisen. Kaplan und sein Anwalt haben die Absicht, gerichtlich vorzugehen und sind zuversichtlich, dass sie das Verfahren gewinnen werden. Doch selbst wenn sie gewinnen sollten, waren diese Ereignisse nur großer Ärger und schlechte Werbung für Kaplan und seine ForkLog-Seite.

Diese Geschichten von Freud und Leid beweisen, dass Bitcoin-Investments nichts für schwache Nerven ist.

Diejenigen, die sich auf Bitcoin einlassen, müssen sich auf ihren Ruin einstellen. Aber sie könnten auch sehr reich damit werden.