Digitale Zentralbankwährungen (CBDC) sind in Jamaika ein großes Thema, da die Zentralbank des Landes Anfang Januar einen ersten Pilotversuch erfolgreich durchgeführt hat.

Nach den Tests äußerte sich der Premierminister des Landes Andrew Holness zuversichtlich über die Einführung einer CBDC.

Holness prognostizierte, dass die Mehrheit der jamaikanischen Bevölkerung die digitale Währung schnell akzeptieren und innerhalb von fünf Jahren über 70 Prozent die CBDC nutzen würden. Der jamaikanische Premierminister hob in einem Bloomberg-Interview die geringeren Bankkosten und die Inklusivität von CBDCs hervor und fügte hinzu, die digitale Währung würde dank der einfacheren Nachverfolgung der öffentlichen Mittel eine größere Rechenschaftspflicht der Regierung gewährleisten.

Holness räumte zwar ein, dass es durchaus Herausforderungen bei der angestrebten CBDC-Einführung im ersten Quartal 2022 gebe, fügte aber hinzu die Regierung "muss einen Weg finden, Leuten Zugang zu digitalen Geräten und zum Internet im Allgemeinen verschaffen kann".

Die jamaikanische Zentralbank ist mit einem der ersten abgeschlossenen Pilotprojekte weltweit ein Pionier in Sachen CBDC geworden. Dem achtmonatigen Pilotprojekt ging eine Partnerschaft mit dem irischen Kryptographieunternehmen eCurrency Mint voraus.

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Wie Cointelegraph berichtete, hat die Bank CBDC im Wert von umgerechnet 1,5 Millionen US-Dollar geprägt und an Einlageninstitute und autorisierte Zahlungsdienstleister ausgegeben. Die jamaikanische Zentralbank hat daraufhin 6.500 US-Dollar in CBDC an die Mitarbeiter der Bankabteilungen der Zentralbank und weitere 32.000 US-Dollar an die National Commercial Bank, ein wichtiges Finanzinstitut des Landes, ausgegeben.

Die Zentralbank will zwei neue Wallet-Anbieter für seine CBDC hinzuzufügen und diese im ersten Quartal dieses Jahres landesweit einführen. Die Bank will sich auch auf Interoperabilität konzentrieren und testet zu diesem Zweck Transaktionen zwischen Kunden verschiedener Wallet-Anbieter.