Stani Kulechov, der Gründer und CEO von Aave Labs, dem wichtigsten Entwicklungsunternehmen hinter dem dezentralen Finanzprojekt (DeFi) Aave, wies Behauptungen zurück, er habe kürzlich Aave-Token (AAVE) im Wert von 15 Millionen US-Dollar gekauft, um eine umstrittene Community-Abstimmung zu beeinflussen, die jedoch nicht erfolgreich war.
„Diese Token wurden nicht für die Abstimmung über das jüngste Proposal verwendet, und das war auch nie meine Absicht. Dies ist mein Lebenswerk, und ich setze mein eigenes Kapital für meine Überzeugung ein“, betonte Kulechov.
Er räumte allerdings ein, dass Aave Labs die gleichen Absichten zwischen ihm und den Aave-Anlegern nicht klar kommuniziert habe. „In Zukunft werden wir deutlicher darlegen, wie die von Aave Labs entwickelten Produkte einen Mehrwert für die DAO und die AAVE-Anleger schaffen“, fügte er hinzu.
Mehrere Mitglieder der Aave-Community warfen Kulechov vor, Aave-Token gekauft zu haben, um die Governance-Abstimmung zugunsten von Aave Labs zu beeinflussen, indem er seinen Stimmanteil erhöhte.
Cointelegraph wandte sich an Kulechov, um eine Stellungnahme zu erhalten, erhielt jedoch bis zum Redaktionsschluss keine Antwort.
Aave-Community stellt Kulechov unter Verdacht
Kulechovs Kommentare folgten auf die Ergebnisse einer Community-Abstimmung, mit der die Markenwerte von Aave unter die Kontrolle der dezentralen autonomen Organisation (DAO) von Aave gestellt werden sollten, einer von der Community geführten Organisation, die das DeFi-Protokoll von Aave verwaltet.
Das Proposal wurde zur Überprüfung durch die Community vorgelegt, nachdem EzR3aL, ein anonymes Mitglied der Aave-DAO, erklärt hatte, dass die Gebühren aus einer kürzlich erfolgten Integration mit der dezentralen Börse (DEX) CoW Swap an eine von Aave Labs kontrollierte Wallet-Adresse weitergeleitet wurden.
Die Gebühren, die durch den Austausch von Krypto-Assets mit CoW Swap generiert werden, gehören rechtmäßig der DAO, und die DAO hätte vor der Umleitung der Gebühren konsultiert werden müssen, argumentierte EzR3aL und löste damit eine Welle der Empörung in der Community gegen Aave Labs aus.
Über 55 % stimmten gegen das entsprechende Proposal, über 41 % enthielten sich der Stimme, während nur 3,5 % der Community für den Vorschlag stimmten.
Noch bevor die Abstimmung abgeschlossen war, äußerten Mitglieder von Aave-DAO jedoch ihre Frustration und monierten, dass die Abstimmung überstürzt durchgeführt worden sei und die üblichen Verfahren der Community-Governance ignoriert worden seien.
Ernesto Boado, ehemaliger Chief Technical Officer bei Aave Labs, ist als Verfasser des Proposals aufgeführt.
Er bekräftigte jedoch, dass das Proposal ohne sein Wissen oder seine Zustimmung aufgeführt worden sei und dass er dessen Einreichung nicht genehmigt hätte, wenn er vor der Veröffentlichung konsultiert worden wäre.
