Im Gespräch mit dem Podcast der Lend Academy am 5. November bezeichnet RippleNet General-Manager Asheesh Birla Bitcoin (BTC) als „sehr innovative Alternative zu Gold“, allerdings habe das Jahr 2020 bewiesen, dass es auch noch genug Platz für viele andere Kryptowährungen gibt.

Birla erklärt in diesem Zusammenhang, dass Bitcoin nicht versucht hätte, den Zahlungssektor zu übernehmen, und dass verschiedene Kryptowährungen verschiedene Anwendungsbereiche haben, was ihnen die Möglichkeit gibt, sich Stückchen vom Kryptomarkt abzuschneiden. Die alleinige Vorherrschaft von Bitcoin wäre also keine sichere Sache mehr:

„Ich denke, dass die Tage, an denen jeder dachte, dass sich nur Bitcoin durchsetzt, gezählt sind. Ich denke, es ist ziemlich klar, dass es viele Digitalwährungen geben wird und dass viele traditionelle Finanzprodukte als Digitalwährungen tokenisiert werden.“

Diese zuversichtlichen Äußerungen hatte der General-Manager bereits zu einem Zeitpunkt gemacht, als die zu seinem Unternehmen gehörige Kryptowährung XRP auf einem Kurswert von 0,25 US-Dollar stand. Sein Optimismus scheint sich inzwischen bestätigt zu haben, denn seitdem konnte sich der Kurs verdreifachen und in der vergangenen Woche bis auf ein Hoch von 0,92 US-Dollar klettern. Zuletzt ging es allerdings wieder 30 % nach unten.

Obwohl XRP zum Zeitpunkt des Interviews nicht besonders stark war, gab Birla im Podcast an, dass der Kryptomarkt nach dem Crash von 2018 nun wieder „heißgelaufen“ wäre.

„Ich finde, dass die traditionellen Risikokapitalgeber zwar nicht so interessiert sind wie 2017“, wie der Experte feststellt. Anschließend ergänzt er: „Aber nichtsdestotrotz finde ich die Innovationskraft der Branche aktuell so stark wie nie.“

Ripple-Mitgründer Chris Larsen und Geschäftsführer Brad Garlinghouse haben zuletzt ihrem Unmut über die mangelnde Klarheit bei der Regulierung von Kryptowährungen in den USA Luft gemacht. Yoshitaka Kitao, der CEO des großen Ripple-Investors SBI Holdings und zugleich Mitglied im Aufsichtsrat von Ripple, hatte daraufhin durchsickern lassen, dass der Blockchain-Zahlungsdienstleister wohl einen Umzug nach Japan in Erwägung zieht.

Larsen bezeichnet das Vorgehen der amerikanischen Aufsichtsbehörden als Regulierung durch Bestrafung, was darin begründet sei, dass diese bei der Umstellung auf ein neues globales Finanzsystem seiner Meinung nach stark hinterherhinken.

Bei Redaktionsschluss beläuft sich der Kurs von XRP auf 0,61 US-Dollar, was einem Verlust von 3 % in den letzten 24 Stunden entspricht.