Der kurzfristige Rückgang der Investitionen ist auf die jüngste Marktkorrektur zurückzuführen, bei der Bitcoin (BTC) und andere große Kryptowährungen um bis zu 50 Prozent oder mehr eingebrochen sind.

Laut aktuellen Daten von Dove Metrics sind die Risikokapitalinvestitionen in Kryptowährungen im vergangenen Monat insgesamt um 38,2 Prozent zurückgegangen, nämlich von 6,8 Milliarden US-Dollar im April auf 4,7 Milliarden US-Dollar im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie allerdings um 97,8 Prozent gestiegen.

Die Daten zur Verteilung der Investitionen zeigen, dass 21 Prozent auf Infrastrukturunternehmen und 14 Prozent auf Startups im DeFi-Bereich entfielen. CeFi- und NFT-Projekte haben jeweils 13 Prozent ausgemacht. 

Das zeigt, dass Risikokapitalfonds lieber auf Nummer sicher gehen und in Kerntechnologien investieren, die tatsächlich Innovationen in den Kryptobereich bringen. Von riskantere in Projekten lassen diese derzeit lieber die Finger.

Risikokapitalfinanzierung nach Unternehmen. Quelle: Dove Metrics

Projekte wie Xendit, eine auf Südostasien ausgerichtete Zahlungslösung, und Lithosphere, eine Plattform der nächsten Generation für chainübergreifende dezentrale Anwendungen, haben zusammengenommen 700 Millionen US-Dollar aufgebracht.

Im Mai hat Sam Bankman-Fried, der Gründer der beliebten Kryptobörse FTX, mit 650 Millionen US-Dollar die größte Summe investiert. Diese Investition ging an die beliebte Handelsplattform Robinhood. Bankman-Fried hat damit gleichzeitig 7,6 Prozent der Unternehmensanteile erworben.

Auch das renommierte Analyseunternehmen Chainalysis und die bekannte Kryptobörse KuCoin haben jeweils über 150 Millionen US-Dollar aufgebracht.

Größte Krypto-Risikokapitalfonds. Quelle: Dove Metrics

Aus den Daten geht hervor, dass die Vereinigten Staaten in Sachen Risikokapitalinvestitionen führend sind. Danach kommen Singapur und Hongkong. Diese Statistik spiegelt den globalen Trend für Risikokapital wieder.

Einer der größten Risikokapitalgeber ist der Hedgefonds Andressen Horowitz, der 4,5 Milliarden US-Dollar für Web3-Projekte aufbrachte und damit insgesamt 7,6 Milliarden US-Dollar in den Krypto-Bereich investiert hat. Das Unternehmen ist dafür bekannt, dass es mehrere erfolgreiche Projekte wie Coinbase oder Solana (SOL) unterstützt hat.

Ein weiterer großer Name ist NGC Ventures aus Singapur. Dieses hat vor kurzem 100 Millionen US-Dollar aufgebracht und hat seinen Fokus auf "vielversprechende Projekte" im Web3-Bereich gelegt. Das Unternehmen hat etwa in Algorand (ALGO) und Oasis (ROSE) investiert.

Trotz des aktuellen Krypto-Bärenmarktes sind Risikokapitalinvestoren aktiver denn je. JPMorgan erklärte dabei, der kürzliche Zusammenbruch des Terra-Ökosystems habe keine Auswirkungen auf den Bereich Risikokapital gehabt. Das zeigt, dass ein grundlegendes Vertrauen in die langfristige Entwicklung der Krypto- und Blockchain-Technologie herrscht. Innovative Technologien wie Web3 und DeFi stehen dabei besonders im Vordergrund.