Altcoins brauchen „substanziellen Bullenmarkt“ – Droht Verlust von Risikokapital?

Der Altcoin-Markt muss sich deutlich erholen, wenn Krypto-Projekte weiterhin eine gesunde Menge an Risikokapital-Finanzierung erhalten wollen, so ein Krypto-Analyst.

Wenn Altcoins keinen „substanziellen Bullenmarkt“ erleben, werden weniger Krypto-Projekte finanziert werden, was zu niedrigeren Bewertungen auf dem gesamten Altcoin-Markt führt, erklärte Will Clemente, Mitbegründer von Reflexivity Research, in einem X-Post vom 12. September entsprechend.

Clemente erwartet breite Streuung statt Rallye

Clemente bezweifelt jedoch die Chancen des Altcoin-Marktes, diese Rallye zu schaffen.

„Bei der Menge des Angebots, das auf den Markt kommt, erwarte ich eine Streuung und bin nicht zuversichtlich, dass es eine Rallye geben wird“, schrieb er.

CoinMarketCap gibt an, dass der Datendienst inzwischen in der Tat mehr als 8.000 Kryptowährungen verfolgt und es schwierig ist, die „genaue Anzahl“ der existierenden Kryptos zu bestimmen.

Clemente erläuterte, dass die hohen Investitionen in Altcoins, die als risikoreiche und lukrativere Anlagen gelten, hinter den Marktleistungsstandards zurückbleiben.

„Ich will damit sagen, dass zu viel Geld in Fonds geflossen ist, die jetzt eindeutig schlechter abschneiden als die Benchmarks, weil sie überwiegend auf das Beta [also die Volatilität] geguckt haben.“

Diese Einschätzung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Krypto-Trader und Analysten vermehrt fragen, ob der Altcoin-Markt eine ähnliche Rallye wie in früheren Marktzyklen erleben wird.

Der leitende Analyst von Glassnode, James Check, argumentiert derweil ebenfalls, dass es keine Entwicklung wie in den vergangenen Zyklen geben wird, weil neue Krypto-Trader aktuell vermehrt spekulative Vermögenswerte kaufen.

„Der Witz ist inzwischen schon ausgelutscht, jeder kennt die Pointe, und sie sind direkt zur Pointe übergegangen, und das ist einfach nicht mehr lustig“, beschrieb Check in einer Folge des Podcasts Rough Consensus vom 29. August die Situation.

Andere Analysten bleiben zuversichtlich

Andere Krypto-Trader zeigen sich jedoch optimistischer, was die Altcoins angeht.

„Einige davon laufen sehr gut, wodurch wir eine gewisse Dynamik im Markt sehen“, schrieb MN Trading-Gründer Michael van de Poppe in einem X-Post vom 12. September hoffnungsvoll.

„Ich glaube nicht, dass der September noch schlimmer wird; ich denke, dass wir von hier an allmählich nach oben gehen werden“, fügte van de Poppe hinzu.

„Altcoins sind unterbewertet. Ich kaufe“, fügte der pseudonyme Trader Mister Crypto hinzu.

Die Analysten von Bitfinex betonten wiederum, dass die Altcoins trotz des jüngsten Abschwungs von Bitcoin relativ stark geblieben sind, was darauf hindeutet, dass die Anleger ihr Kapital in Zeiten der Marktunsicherheit anders schützen.

„Die Verschiebung deutet auf einen potenziellen Paradigmenwechsel hin, bei dem Investoren den Wert der Altcoins genauer untersuchen und vom typischen Muster abweichen, in Abschwungphasen in Bitcoin umzuschichten“, so die Analysten am 9. September.

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