Ampleforth - der Entwickler eines neuen synthetischen Produkts zur Risikodiversifizierung - hat ein aktualisiertes Whitepaper für sein digitales Vermögenswertprotokoll veröffentlicht. Das Whitepaper lag Cointelegraph am 13. Mai als E-Mail vor.

Unter Berufung auf vorhergehende Forschungen definieren die Autoren des Whitepapers ein synthetisches Produkt als "Geld, das eine absolute Knappheit besitzt, aber keinen nicht-monetären Nutzwert hat". Die Möglichkeit eines solchen Produkts wurde mit der Erfindung der Blockchain-Technologie im Jahr 2008 angekündigt.

Laut der Pressemitteilung soll der Kurs des Ample-Token - der unter dem Ticker AMPL gehandelt werden soll - weder mit traditionellen Vermögenswerten noch mit Kryptowährungen mit einer großen Marktkapitalisierung, wie etwa Bitcoin (BTC) korrelieren.

Wie bereits erwähnt, haben Kryptowährungen als Sektor bisher weitgehend nicht mit traditionellen Anlagegruppen und makroökonomischen Faktoren korreliert. Innerhalb des Kryptomarktes hingegen haben viele Coins mit einer großen Marktkapitalisierung eine starke Korrelation untereinander aufgewiesen.

Diese starke Marktkorrelation unter den Kryptowährungen erschwert es den Anlegern, das Risiko in ihrem Portfolio zu minimieren. Sie können dadurch nämlich nicht sicherstellen, dass ihre Investition auf Vermögenswerte mit niedriger Kovarianz (Korrelation) verteilt ist.

Ampleforth hofft daher, dass sein Protokolldesign, das Wechselkursinformationen im Token-Angebot widerspiegelt, zu einer geringeren marktinternen Korrelation für sein Token führt. Dadurch sollen nicht diversifizierbare Risiken für Krypto-Investoren gemindert werden. In der Pressemitteilung heißt es:

"Das Ampleforth-Protokoll [...] empfängt Wechselkursinformationen von vertrauenswürdigen Quellen und gibt diese an die Inhaber von Amples weiter, indem es die Anzahl der Token bei jedem einzelnen proportional erhöht oder verringert. Dies geschieht in Abhängigkeit vom Ausmaß der Wechselkursschwankungen der letzten 24 Stunden."

Der neue Vermögenswert soll außerdem die Volatilität verringern. Er unterscheidet sich dabei allerdings dennoch von eine, Stablecoin, der an eine Fiatwährung gekoppelt ist. Das Whitepaper beschreibt den Algorithmus hinter der Angebotspolitik des Token und wie diese voraussichtlich zu minimalen Kursabweichungen führen soll.

Wie bereits berichtet, ist der britische Wirtschafts- und Finanzhistoriker Niall Ferguson Mitgliedern des Beraterstabs bei Ampleforth. Berichten zufolge hat das Unternehmen bisher 4,23 Mio. Euro von Investoren aufgebracht, um die Entwicklung ihres Protokolls abzuschließen. Unter diesen sind etwa der Coinbase-Mitbegründer und CEO Brian Armstrong, True Ventures, Founder Collective, Slow Ventures, Pantera und FBG.

Diese Woche hat das Unternehmen Reserve, das von Coinbase unterstützt wird, angekündigt, dass es bald eine Krypto-Fiat-Zahlungs-App in Venezuela und Angola auf den Markt bringen würde. Der angebliche Stablecoin von Facebook soll ebenfalls schon im dritten Quartal dieses Jahres herauskommen, wie anonyme Quellen behaupten.