Monate nach dem ersten Antrag ordnete der United States Court of Appeals for the Third Circuit nun an, dass der Richter, der den Konkurs der Kryptobörse FTX beaufsichtigt, einen unabhängigen Prüfer ernennen muss.

In einer Stellungnahme vom 19. Januar hoben drei Richter des dritten Gerichtsbezirks eine entsprechende Entscheidung von Richter John Dorsey vom US-Konkursgericht für den Bezirk Delaware auf und forderten das Gericht auf, einen Prüfer zu ernennen, um den Fall von FTX zu beaufsichtigen. Im Februar 2023 lehnte Richter Dorsey einen dahingehenden Antrag des US-Konkursverwalters von FTX, Andrew Vara, auf Ernennung eines Prüfers ab, woraufhin das Berufungsverfahren eingeleitet wurde.

Den Richtern zufolge würde die Zulassung eines unabhängigen Prüfers zur Überwachung des FTX-Insolvenzverfahrens potenziellen Anlegern mehr Transparenz „für die sich entwickelnde und volatile Kryptobranche“ bieten. Der Third Circuit erklärte, dass eine unabhängige Prüfung es dem Konkursgericht ermöglichen würde, „das größere öffentliche Interesse“ bei Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Wiederherstellungsplan von FTX zu berücksichtigen.

„Eine Prüfung der Verwendung der firmeneigenen Kryptowährung FTT, um den Wert von FTX und Alameda Research aufzublähen, könnte die Kryptobranche als Ganzes erneut in den Fokus rücken und dadurch potenzielle Investoren auf nicht offengelegte Kreditrisiken in anderen Krypto-Unternehmen aufmerksam machen“, so der Antrag vom 19. Januar.

Auszug aus dem Antrag vom 19. Januar. Quelle: PACER

FTX beantragte im November 2022 Insolvenz nach Chapter 11, kurz nachdem Sam Bankman-Fried zurückgetreten und John Ray zum CEO ernannt worden war, um den Konkurs zu überwachen. Im November 2023 wurde Bankman-Fried in sieben strafrechtlichen Anklagepunkten für schuldig befunden. Seine Verurteilung wird für März erwartet.

Am 16. Dezember reichten die Schuldner, die die untergegangene Kryptobörse FTX vertreten, einen geänderten Wiederherstellungsplan beim Konkursgericht ein, in dem sie eine Entschädigung der Anleger für verlorene Vermögenswerte auf der Grundlage ihres Wertes zum 11. November 2022 vorschlugen. Die Schuldner veröffentlichten später Schätzungen für alle Vermögenspreise, einschließlich einem Wert von 16.871 US-Dollar für Bitcoin – etwa 58 % weniger als der Kurs von knapp 40.349 US-Dollar, den die führende Kryptowährung bei Redaktionsschluss verzeichnet.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.