Der Sektor der Non-Fungible Tokens (NFTs) hat in den letzten Monaten massiv an Popularität gewonnen, weshalb inzwischen erste Bedenken geäußert werden, dass die „Krypto-Sammelgegenstände“ auch für Geldwäsche und Steuerhinterziehung missbraucht werden.

So meint der anonyme Krypto-Kritiker Mr. Whale nun, dass die NFTs eine beträchtliche Schattenseite hätten. In einem entsprechenden Blogeintrag bringt er die plötzliche Beliebtheit der Non-Fungible Tokens ganz explizit mit deren Nutzbarkeit für Steuerhinterziehung und Geldwäsche in Verbindung.

„Hinter der Fassade von ein paar reichen Typen, die sich für unverschämt hohe Preise digitale Kunstgegenstände kaufen, befindet sich ein Komplott für die Geldwäsche der superreichen Eliten, um ihre illegalen Geschäfte legal aussehen zu lassen.“

Dahingehend argumentiert er, dass der Wert von Kunst oftmals im Auge des Betrachters liegt, weshalb NFTs nur schwer von Regierungen und Behörden reguliert werden können. Aus diesem Grund sei Kunst schon seit mehreren hundert Jahren das perfekte Vehikel für illegale Kapitalbewegungen.

Die eigentliche Geldwäsche funktioniert laut dem Experten denkbar einfach, indem die betreffende Person mit illegalen Geldern einen NFT von sich selbst kauft, wodurch sie diesen Kapitalfluss als legalen Kunsterwerb deklarieren kann. Der Journalist Isaiah McCall hatte den Vorgang in seinem eigenen Blog zuletzt demonstriert:

„Wenn man 1 Mio. US-Dollar illegales Geld hat, dann gibt man 1 Mio. US-Dollar für seinen eigenen NFT aus. Den kann man selbst kaufen oder über eine dritte Partei. Diesen wertlosen Schrott verkauft man dann wieder, und steckt sich den gewaschenen Profit ein.“

Cat Graffam von der Kunstfakultät der Lasell University in Massachusetts bestätigt, dass NFTs bereits auf ähnliche Weise zur Geldwäsche genutzt werden wie physische Kunstwerke. Die digitale Kunst birgt dabei sogar noch weitere Vorteile:

„Dadurch wird es eigentlich noch leichter, dreckiges Geld zu bewegen, weil hier eine dezentralisierte Digitalwährung für die Abwicklung genutzt wird, und die digitale Kunst nicht wie bei physischen Kunststücken transportiert und aufbewahrt werden muss.“

Aus diesen Gründen zieht die NFT-Branche immer mehr das Interesse der Aufsichtsbehörden auf sich. Mr. Whale ist deshalb überzeugt, dass der Sektor schon bald strenger reguliert wird als aktuell der Fall: „Noch gibt es viele NFT-Handelsplattformen, die keine Auflagen zur Informationseinholung (KYC) und Geldwäschebekämpfung (AML) erfüllen, aber dies wird sich zukünftig definitiv ändern.“

Wie Cointelegraph berichtet hatte, müssen zumindest amerikanische Anleger ihre Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen auch versteuern, wenn sie damit NFTs kaufen.