Die Vorstände der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller sprechen sich für eine baldige Regulierung von Kryptowährungen auf europäischer Ebene aus. In einer am heutigen Freitag veröffentlichten Pressemitteilung begrüßten die FMA-Vorstände einen entsprechenden Vorstoß des österreichischen Finanzministers Hartwig Löger.

Die FMA hält es in Bezug auf Kryptowährungen für besonders wichtig, "die auf europäischer Ebene bereits erzielte politische Einigung, alternative Währungen den strengen Bestimmungen der Prävention der Geldwäsche zu unterwerfen, so rasch wie möglich europaweit umzusetzen", so die Pressemitteilung. Eine europaweite Regulierung schaffe einheitliche, gesetzliche Definitionen und verhindere so, dass Anbieter in Mitgliedstaaten mit schwächerer Regulierung auswichen.

"Da Digitale Währungen im Wesentlichen ein Phänomen des Internets sind und dort grenzenlos angeboten werden, kommt auch in Regulierung und Aufsicht der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit große Bedeutung zu“, so der Vorstand der FMA: „Wir unterstützen daher insbesondere auch den Ansatz, diese Themen auf europäischer Ebene zu adressieren. Wir stehen auf jeden Fall bereit, unsere Expertise in den von Finanzminister Löger vorgeschlagenen `FinTech-Regulierungsrat´ einzubringen."

Der österreichische Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) hatte zuvor eine strengere Regulierung von Kryptowährungen gefordert. Dem Standard sagte Löger, Kryptowährungen seien im Begriff, die Reputation des Finanzmarkts massiv zu beeinträchtigen und den Ruf einer noch jungen, aber für den Finanzmarkt der Zukunft sehr wichtigen Branche zu gefährden. Um dies zu erreichen, sei es wichtig die Spreu vom Weizen zu trennen, so der Minister.

Möglich solle dies durch eine ähnliche Behandlung wie bei Gold werden. Die Schnittpunkte zwischen Kryptowährungen und Realwirtschaft sollen so überwacht werden, dass die Identität von Käufern und Verkäufern von Kryptowährungen festgestellt werden kann.

Die Vorschläge aus Österreich sind deutlich konkreter als die bislang aus Deutschland kommenden Kommentare zum Kryptowährungs-Bereich. Deutschland wartet seit vielen Monaten auf die Formung einer neuen Regierung. Die beteiligten Parteien CDU, CSU und SPD haben sich in einem Koalitionsvertrag auf das Ausarbeiten einer Blockchain-Strategie geeinigt und darauf festgelegt, dass ein zum Handel von Kryptowährungen und Token passender Rechtsrahmen später auf europäischer bzw. internationaler Ebene ausgehandelt werden soll. Mit konkreten Positionen zu einer möglichen Regulierung halten sich die Parteien aber bislang zurück.