Die Wertpapieraufsicht der Bahamas hat am 10. November die Vermögenswerte von FTX Digital Markets (FDM) und "verbundenen Parteien" eingefroren und die Registrierung von FTX in dem Land ausgesetzt.

In einer Erklärung sagte Behörde, sie wisse von den "öffentlichen Äußerungen, die darauf hindeuten, dass die Vermögenswerte der Kunden falsch gehandhabt, schlecht verwaltet und/oder an Alameda Research übertragen wurden".

Alameda ist ein Handelsunternehmen, das vom FTX-CEO Sam Bankman-Fried gegründet wurde. Eine durchgesickerte Bilanz des Unternehmens zeigte, dass es sehr viele FTX-Token (FTT) besitzt. FTT ist der native Token der Kryptobörse FTX. Es geht das Gerücht um, dass es den Handel mit Geld von FTX-Nutzern finanzierte, was zu einem Ansturm auf FTX und damit eine Liquiditätskrise bei der Börse führte.

Die Wertpapieraufsicht hat den Geschäftsführern von FTX nun alle Befugnisse entzogen und erklärt, es sei "klug", FTX in eine vorläufige Auflösung überzuführen, "um die Vermögenswerte zu schützen und das Unternehmen zu stabilisieren".

In der Erklärung heißt es, der Oberste Gerichtshof der Bahamas habe einen vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Es können demzufolge "keine Vermögenswerte von FDM, Kundenvermögen oder Treuhandvermögen, die sich im Besitz von FDM befinden, ohne die schriftliche Genehmigung des vorläufigen Insolvenzverwalters übertragen, abgetreten oder anderweitig behandelt werden".

FTX hat seinen Hauptsitz auf den Bahamas und FTX Digital Markets ist die bahamaische Tochtergesellschaft der Börse. FTX US ist ein separates Unternehmen mit Sitz in den Vereinigten Staaten.

Die Wertpapieraufsicht erklärte, sie werde mit dem ernannten Insolvenzverwalter zusammenarbeiten, um "das bestmögliche Ergebnis für die Kunden und andere Anteilseigner von FTX zu erzielen".

Cointelegraph hat FTX und die Wertpapieraufsicht der Bahamas um einen Kommentar dazu gebeten, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

 

Die Situation um FTX hat auch die US-Regulierungsbehörden aufhorchen lassen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses Maxine Waters forderte einen stärkeren Verbraucherschutz und mehr staatliche Aufsicht über Kryptowährungshandelsplattformen.

Vom Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden wisse von der Situation auf dem Krypto-Markt und die Pressesprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre sprach über die Liquiditätskrise von FTX, die verdeutlichen würde, "warum eine umsichtige Regulierung von Kryptowährungen in der Tat notwendig" sei.