Strategy konnte seinen Platz im Nasdaq 100 während der diesjährigen Neugewichtung erfolgreich verteidigen und bestand damit den ersten Härtetest in dem Benchmark seit Eintritt in den Index im Dezember letzten Jahres.

Das Unternehmen, das zuvor unter dem Namen MicroStrategy bekannt war, ist inzwischen zum größten Investor von Bitcoin (BTC) außerhalb der Krypto- und Finanzbranche geworden. Mit dem jüngsten Kauf von 10.624 Bitcoin für rund 962,7 Millionen US-Dollar in der vergangenen Woche beläuft sich der Gesamtbestand von Strategy nun auf 660.624 BTC im Wert von fast 60 Milliarden US-Dollar.

Bei der jüngsten Neugewichtung des Nasdaq 100 wurden laut Reuters Biogen, CDW, GlobalFoundries, Lululemon, On Semiconductor und Trade Desk aus dem technologieorientierten Index entfernt, während Alnylam Pharmaceuticals, Ferrovial, Insmed, Monolithic Power Systems, Seagate und Western Digital neu aufgenommen wurden.

Obwohl die Aktie von Strategy im Index verblieb, beendete das Wertpapier den Tag mit einem Minus von 3,74 %. Die MSTR-Aktie befinden sich seit kurzem in einem Abwärtstrend und hat allein im letzten Monat über 15 % verloren.

Strategy-Aktienkurs (MSTR). Quelle: Google Finance

MSCI droht mit Änderungen

Die Aufnahme von Strategy in den Nasdaq 100 ist nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Geschäftsmodells bemerkenswert, sondern auch wegen der zunehmenden Debatte darüber, ob derartige Treasury-Unternehmen eher operative Firmen oder de facto Investmentvehikel sind.

Diese Fragen haben sich in diesem Jahr noch verschärft, als MSCI damit begann, zu überprüfen, wie Unternehmen zu klassifizieren sind, die Kapital hauptsächlich zum Erwerb digitaler Vermögenswerte beschaffen. Der Indexanbieter hat erwogen, Unternehmen auszuschließen, deren Krypto-Bestände 50 % der Gesamtvermögenswerte übersteigen – eine Maßnahme, die Strategy bereits im Januar treffen könnte. JPMorgan warnte, dass viele passive Fonds Strategy-Aktien im Wert von bis zu 2,8 Milliarden US-Dollar verkaufen müssten, falls MSCI diesen Schritt tatsächlich umsetzt.

Die Unternehmensleitung von Strategy hat sich dagegen gewehrt. In einem Schreiben an MSCI vom 10. Dezember argumentierten der Vorstandsvorsitzende Michael Saylor und der CEO Phong Le, dass das Unternehmen kein passiver Bitcoin-Investor sei, sondern ein operatives Unternehmen, das Vorzugsaktien und andere Instrumente zur Finanzierung neuer Käufe ausgibt.

Strategy beschwichtigt Sorgen

Strategy hat kürzlich 1,44 Milliarden US-Dollar aufgebracht, um den Bedenken des Marktes hinsichtlich seiner Fähigkeit, Dividenden- und Schuldenverpflichtungen zu erfüllen, entgegenzuwirken, falls der Aktienkurs weiter fallen sollte. „Es gab Gerüchte, dass wir unseren Dividendenverpflichtungen nicht nachkommen könnten, was dazu führte, dass die Leute sich auf Short-Positionen in Bitcoin stürzten“, erklärte Le.

Auf der Krypto-Konferenz Bitcoin MENA in Abu Dhabi betonte Saylor außerdem, dass er sich mit Staatsfonds, Bankern und Family Offices getroffen habe, um Bitcoin als „digitales Kapital“ und „digitales Gold“ zu positionieren. Er argumentierte, dass eine neue Kategorie von „digitalen Krediten“, die auf Bitcoin aufbauen, Renditen ohne die für diesen Vermögenswert typische Volatilität erzielen könne, und unterstrich damit sein Bestreben, institutionelles Kapital in diesen Bereich zu bringen.