Mitarbeiter der Bank of Canada haben in Fiat denominierte Krypto-Assets, auch bekannt als Stablecoins, analysiert. Sie gaben einen Überblick über die Mechanismen zur Schaffung und Verteilung von Stablecoins und eine Liste der potenziellen Risiken und Vorteile, die sie mit sich bringen. In der Notiz heißt es auch, dass die Autoren eine weitere Regulierung dieser Krypto-Vermögenswerte unterstützen würden.

Der globale Markt für in Fiat denominierte Krypto-Vermögenswerte stieg zwischen Anfang 2020 und Mitte 2022 um das 30-fache und erreichte 161 Milliarden US-Dollar. Sie werden vor allem auf Krypto-Handelsplattformen eingesetzt, wie es von den Autoren heißt, aber sie könnten für viele andere Anwendungen genutzt werden, insbesondere in Kombination mit Smart Contracts.

"Diese Krypto-Assets könnten die Effizienz und den Wettbewerb bei Zahlungsdiensten erhöhen, insbesondere in einer stärker digitalisierten Wirtschaft. Ohne Schutzmaßnahmen könnten sie jedoch ein erhebliches Risiko für die Stabilität des Finanzsystems darstellen", so die Autoren.

Im Mittelpunkt dieser Notiz steht die Konzentration der ermittelten Risiken. Das Konzentrationsrisiko gilt sowohl für Stablecoins als auch für die Inhaber von Stablecoins:

"Derzeit machen die drei größten in Fiat denominierten Kryptoassets 90 Prozent des gesamten in Fiat denominierten Kryptoasset-Marktes aus. Außerdem halten die obersten 1 Prozent der Anleger etwa 90 Prozent oder mehr des Gesamtangebots der wichtigsten in Fiat denominierten Krypto-Assets."

Eine solche Konzentration bedeutet, dass die Auswirkungen auf diese Coins und ihre Besitzer überproportionale Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben können.

 

Trotz der Richtlinien von internationalen Standardisierungsgremien für die Regulierung von in Fiat denominierten Krypto-Vermögenswerten "sind die meisten bestehenden Regulierungssysteme in Kanada und im Ausland derzeit nicht zweckmäßig", wie es weiter heißt. Weiter gab es einen kurzen Überblick über die derzeit entwickelten und abgeschlossenen Rahmen- und Übergangsmaßnahmen:

"Ein rechtzeitiger und umfassender Regulierungsansatz in Kanada stellt sicher, dass in Fiat denominierten Krypto-Assets potenzielle Vorteile bieten können, ohne unnötige Risiken mit sich zu bringen."

Am interessantesten sind die Aussagen im Hinblick auf den aktuellen Status der Kryptowährungsregulierung in Kanada. Der Gesetzesvorschlag C-249, bei dem es um die Förderung des Wachstums des Krypto-Vermögenswert-Sektors geht, wurde im Februar in das kanadische Unterhaus eingebracht. Der Gesetzentwurf wurde von der kanadischen Krypto-Community weitgehend unterstützt. Politisch betrachtet gingen die Meinungen darüber allerdings sehr weit auseinander und nach der zweiten Lesung wurde der Vorschlag praktisch begraben.