Der Binance-CEO Changpeng Zhao wehrt sich gegen die Vorwürfe der US-Regulierungsbehörde CFTC und behaupte, die Kryptobörse würden "unter keinen Umständen für Profit handeln oder den Markt 'manipulieren'".

In einem Blogbeitrag vom 28. März hat der Chef der Börse auf die Klage der CFTC reagiert, in der Binance und CZ vorgeworfen wird, die Compliance-Anforderungen umgangen zu haben. Der CEO erklärte, das sei ein "unvollständiger Vortrag von Fakten".

In der Klage heißt es von der CFTC, dass Binance mit 300 "Hauskonten" auf der eigenen Plattform gehandelt habe. Das sei den Kunden nicht deutlich genug vermittelt worden.

Die CFTC wirft Binance auch vor, diese Information "streng geheim" gehalten zu haben und behauptet, die Börse habe sich geweigert, auf Ermittlungsanfragen der Kommission zu reagieren, in denen Informationen zu Handelsaktivitäten gefordert wurden.

"Nach unseren Informationen und unserer Überzeugung nach hat Binance die Handelsaktivität bei Merit Peak, Sigma Chain und ihren etwa 300 Hauskonten keinerlei Anti-Betrugs- oder Anti-Manipulationsüberwachung oder -kontrolle unterzogen", wie es in der Erklärung hieß.

Auszug aus der Klage der CFTC vom 27. März. Quelle: U.S. District Court

CZ argumentiert jedoch, dass Binance zwar in einigen Situationen "Handel betreiben" würde, doch das sei hauptsächlich der Fall, wenn Krypto-Umsätze umgewandelt werden, um Ausgaben in Fiat oder anderen Kryptowährungen zu decken.

"Ich persönlich habe zwei Konten auf Binance: Eines für die Binance Card und eines für meine Krypto-Bestände. Ich esse unser eigenes Hundefutter und bewahre meine Kryptowährungen auf Binance.com auf. Ich muss von Zeit zu Zeit auch Krypto umwandeln, um für meine persönlichen Ausgaben oder für die Card aufzukommen", wie er hinzufügte.

CZ dementierte auch, dass sein Team "Insiderhandel" betreibe. Er erklärte, Binance habe eine 90-tägige Regel, die Mitarbeitern Day-Trading verbiete. Dazu sagte er noch: 

"Damit wird verhindert, dass Mitarbeiter aktiv handeln. Die verbieten unseren Mitarbeitern auch den Handel mit Futures."

Er erklärte weiter, dass Mitarbeiter auch keine Coins kaufen oder verkaufen dürfen, über die sie "private Informationen" haben.

"Ich halte mich selbst streng an diese Regeln. Ich habe auch nie Binance Launchpad, Earn, Margin oder Futures selbst genutzt. Ich weiß, dass ich meine Zeit am besten damit verbringe, eine solide Plattform aufzubauen, die unsere Kunden bedient", wie er hinzufügte.

Zhao sagt über die Klage der CFTC, diese sei "unerwartet und enttäuschend", da die Börse mit der Regulierungsbehörde seit über zwei Jahren zusammenarbeite.

Die CFTC hat auch behauptet, dass wichtige Mitglieder des Unternehmens "aktive Beihilfe bei Verstößen gegen US-Gesetze" geleistet und US-Kunden dabei "geholfen und erklärt" haben, wie man die Compliance-Kontrollen auf Binance umgehen könne. Das Compliance-System bei Binance sei lediglich eine "Fassade".

CZ dementierte auch diese Behauptung, dass die Börse im Hinblick auf die Compliance zu lasch sei. Er erklärte, Binance.com habe die "beste" Technologie entwickelt, um die Konformität sicherzustellen und habe derzeit über 750 Mitarbeiter, die sicherstellen, dass das Unternehmen sich an die Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Identitätsprüfungen hält:

"Bis heute haben wir über 55.000 Anfragen von Strafverfolgungsbehörden bearbeitet und diesen alleine im Jahr 2022 dabei geholfen, über 125 Millionen US-Dollar einzufrieren/zu beschlagnahmen. Im Jahr 2023 sind es bisher 160 Millionen US-Dollar."

CZ hob auch hervor, dass Binance.com 16 Lizenzen besitze, um digitalen Vermögenswerthandel anbieten zu dürfen. Das seien mehr Lizenzen, als jede andere Krypto-Handelsplattform hat.