Changpeng Zhao, der Mitbegründer und CEO der Kryptowährungsbörse Binance, behauptete, dass es für die meisten sicherer sei, Krypto-Vermögenswerte auf einer Börse als die Schlüssel selbst aufzubewahren.

Zhao kommentierte das auf Twitter am 19. Januar, nachdem sich der berühmte Kryptoskeptiker Peter Schiff darüber beschwert hatte, dass er keinen Zugang zu seinen Bitcoins (BTC) mehr habe. Zhao benutzte in seinem Kommentar den Begriff "SAFU", der in der Krypto-Community umgangssprachlich "sicher" bedeutet:

"Viele Hardcore-Krypto-[Organisationen] sind dafür, die Schlüssel selbst aufzubewahren. Aber die Wahrheit ist, dass die meisten Menschen heute nicht einmal in der Lage sind, einen Schlüssel vor sich selbst zu schützen (und verlieren ihn). Eine vertrauenswürdige, zentralisierte Börse ist für die meisten Leute #SAFUer. Die Zahlen sprechen für sich. Wir müssen an den Wallets arbeiten".

Zhao erklärte, dass er eine zentralisierte Börse für die meisten Leute für sicherer halte. Ein Twitter-Nutzer bemerkte, dass dieser Kommentar des CEOs von Binance besonders deshalb schlecht sei, da die Plattform bereits gehackt worden sei.

Anfang Mai 2019 gab es bei Binance einen großen Hack, bei dem 7.000 BTC gestohlen wurden. Das waren damals über 40,7 Mio. US-Dollar.

Last der sicheren Aufbewahrung von Schlüsseln

Der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin sprach sich gegen die bei den Befürwortern der Kryptowährung beliebten Idee aus, dass Benutzer für die sichere Verwahrung ihrer Schlüssel verantwortlich sein sollten und der Entwickler des Systems nicht für Geldverluste durch eine mangelhafte Schlüsselverwaltung zur Verantwortung gezogen werden soll. Er erklärte:

"Ich bin enttäuscht von Leuten, die darauf sagen: 'Krypto ist, was es ist, es ist Ihre Aufgabe, sehr vorsichtig zu sein und Backup-Seeds an drei Orten aufzuschreiben'. Wir können und sollten eine bessere Wallet-Technologie schaffen, um eine sichere Verwahrung zu erleichtern".

Buterin sprach über die sogenannte "soziale Wiederbeschaffung", ein System, das es erlaubt, mehreren Personen Ihres Vertrauens, ihre Schlüssel in Kombination miteinander zu verwenden, um an das Geldern heranzukommen.

In einem Kommentar hieß es jedoch, dass soziale Wiederbeschaffungssysteme ernsthafte Nachteile haben, da sie mehrere Personen zur Zielscheibe für mögliche Angriffe machen. Außerdem erfordert eine soziale Wiederbeschaffung ein gewisses Maß an Vertrauen für die am Prozess beteiligten Personen. 

Krypto und Hacker: Komplizierte Beziehung

Die vorherrschende Unveränderlichkeit der Ledger, die die meisten Krypto-Vermögenswerte verwalten, ist für viele Hacker ein großer Anreiz. Das sogar in einem größeren Maße, als traditionelle Bankkonten. Eine Banküberweisung kann rückgängig gemacht werden, während eine Kryptowährungstransaktion in den meisten Fällen nicht rückgängig zu machen ist. Daher können Cyberkriminelle ihre illegal beschafften Gelder behalten.

Hacker versuchen mit immer besseren Methoden, Krypto zu stehlen. Wie Cointelegraph kürzlich berichtete, wurden die von der Hackergruppe Lazarus eingesetzten Viren, die Krypto stehlen, kürzlich aktualisiert. Das zeigt, dass diese Bemühungen weiter laufen und sich immer wieder anpassen. Die Hackergruppe wird mutmaßlich von der nordkoreanischen Regierung gesponsert.

Als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit des SIM-Swapping, haben die Gesetzgeber der Vereinigten Staaten den staatlichen Kommunikationsausschuss Federal Communications Commission dazu aufgerufen, die Telekommunikationsanbieter für die Folgen von Angriffen zur Rechenschaft zu ziehen. Sim-Swapping ist eine Technik, mit der der Angreifer den Mobilfunkverkehr des Opfers auf ein Gerät umleiten kann, das ihm gehört.