Gegen die Kryptowährungsbörse Binance wurde in den letzten Jahren in mehreren Ländern wegen verschiedener mutmaßlicher Vergehen ermittelt. Frankreich hat zuletzt ebenfalls eine Untersuchung öffentlich gemacht.

Am 28. Januar leiteten die französischen Behörden Berichten zufolge eine Untersuchung gegen die Börse wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Steuerbetrug ein. Die Geldwäsche soll im Zusammenhang mit Drogenhandel stehen. Die Ermittlungen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2019 und 2024, sind aber nicht nur auf Frankreich beschränkt, sondern umfassen alle Länder der Europäischen Union.

Es ist nicht das erste Mal, dass Binance ins Fadenkreuz der französischen Regierung geraten ist. Das Land hat die Aktivitäten des Unternehmens seit 2022 untersucht, da die Börse Berichten zufolge keine angemessenen Identitätsprüfungen durchgeführt und möglicherweise zu wenig gegen Geldwäsche unternommen hat.

Ein Sprecher von Binance sagte gegenüber Cointelegraph, dass die jüngste Untersuchung eine Fortsetzung der bereits seit Jahren laufenden juristischen Untersuchung sei:

"Binance ist zutiefst enttäuscht zu erfahren, dass JUNALCO, eine Pariser Abteilung der französischen Staatsanwaltschaft, die Entscheidung getroffen hat, diese Angelegenheit, die mehrere Jahre alt ist, zur weiteren Untersuchung an die französische Justiz zu verweisen."

"Obwohl wir uns in der Regel nicht zu Gerichtsverfahren äußern, weist Binance die Vorwürfe entschieden zurück und wird sich energisch gegen alle Anschuldigungen zur Wehr setzen", so die Börse weiter.

Laut den von Cointelegraph zusammengestellten Daten hat sich Binance zwischen 2021 und 2025 in mindestens 10 Ländern mit Behörden auseinandergesetzt. Die Vorwürfe reichen dabei von Verstößen gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze (AML) bis hin zu nicht registrierten Operationen.

Zwischen 2023 und 2024 hatte die Börse Probleme mit mindestens sechs Regierungen: Australien, Belgien, Kanada, Indien, Nigeria und die Vereinigten Staaten. Der aufsehenerregendste Fall ereignete sich in den USA, wo Binance einem Vergleich zustimmte und 4,3 Mrd. US-Dollar zahlte, weil es gegen die lokalen AML-Gesetze verstoßen und als nicht registrierter Geldtransmitter gearbeitet hatte.

Der CEO von Binance Richard Teng, sagte gegenüber Cointelegraph, dass es "Lücken in der Compliance" gegeben habe, als das Team von sechs Mitgliedern auf schließlich Tausende anstieg und die Nutzerzahl bis Dezember 2023 auf mehr als 166 Millionen anwuchs. Teng betrachtet diese "historischen Probleme" und sagte, dass die Gelder der Nutzer und die Sicherheit "unantastbar" bleiben.

Binance ist die weltweit größte Kryptobörse nach Handelsvolumen. Laut CoinGecko wickelte die Plattform allein am 27. Januar mehr als 21 Milliarden US-Dollar an Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten ab.

Bis November 2024 hatte die Börse ihr Compliance-Team auf 645 Vollzeitbeschäftigte aufgestockt, was einem Anstieg der Mitarbeiterzahl um 34 % entspricht. Dieser Schritt war Teil des "verstärkten Engagements für die Einhaltung der Vorschriften" und der "laufenden Umgestaltung" seit der Einigung mit der US-Regierung im Jahr 2023.

Der Binance-Sprecher wies darauf hin, dass die Fortschritte von Binance im Bereich der Geldwäschebekämpfung und Compliance bereits von führenden Behörden anerkannt wurden, darunter das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN), das US-Justizministerium und das Office of Foreign Assets Control (OFAC).

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