Bitcoin (BTC) ist am heutigen 13. Juni auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember 2020 abgerutscht, doch selbst hier scheint ein Ende der Bodenbildung noch lange nicht in Sicht.

Nachdem sich der schwache Wochenabschluss von BTC/USD zum Beginn der Woche mit weiteren Verlusten fortgesetzt hat, ist der Bitcoin-Kurs erstmals seit März 2020 wieder unter den sogenannten Realisierten Preis gefallen, wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen.

Bitcoin hangelt sich am Realisierten Preis entlang

Der Realisierte Preis von 23.400 US-Dollar – also der durchschnittliche Kurswert, zu dem jede einzelne Währungseinheit von BTC zuletzt verkauft wurde – liegt nur unweit des momentanen Kursstandes und könnte demnach nun als kritischer Support dienen.

Realisierter Preis und Bitcoin-Kurs im Vergleich. Quelle: Glassnode

Alle vorherigen Supports, auch solche, die als möglicher Boden ausgerufen wurden, konnten eine weitere Talfahrt bisher jedoch nicht verhindern. Auf die ohnehin schon negative Stimmung drückt heute zudem noch der Auszahlungsstopp der Krypto-Sparkasse Celsius, der für viel Wirbel und Unruhe sorgt. Auch deutsche Krypto-Anleger der Nuri Bank, die für ihre Bitcoin-Ertragskonten eng mit Celsius zusammenarbeitet, könnten betroffen sein.

Ob und wo BTC/USD letztendlich die Bodenbildung vollzieht, ist angesichts der derzeitigen Entwicklungen wieder heißes Thema.

Als nächste große Unterstützung für den anhaltenden Abwärtstrend gilt der 200-Week Simple Moving Average (200 SMA).

Das 200 SMA, das in der Geschichte von Bitcoin bisher immer als zuverlässiger Support agiert hat, steht aktuell bei 22.370 US-Dollar. In der Regel hat sich diese Marke immer als eine Art letzte Bastion erwiesen.

Dementsprechend optimistisch sind die Beobachter, dass der Abschwung auf diese Unterstützung nun für die so dringend benötigte Erholung sorgen könnte.

Bitcoin-Wochendiagramm (Bitstamp) mit 200 SMA. Quelle: TradingView

„Die Leute werden hier wohl wieder kaufen, deshalb ist ein Aufschwung in diesem Bereich umso wahrscheinlicher“, wie Krypto-Trader Josh Rager vermutet.

Dabei sieht der Experten einen Aufschwung am 200 SMA gar als „selbsterfüllende Prophezeiung“, denn das Kaufinteresse um diese Marke sei hoch. Eine Garantie, dass es für BTC/USD dennoch nicht noch weiter nach unten geht, will Rager indes nicht abgeben.

Grund dafür ist, dass die Vergangenheit ebenso gezeigt hat, dass sich eine Bodenbildung bis auf 84 % des letzten Rekordhochs ziehen kann. Beim geltenden Bestwert von 69.000 US-Dollar würde dies einen möglichen Absturz auf 11.000 US-Dollar bedeuten.

„Das wäre heftig, aber ich glaube nicht, dass es so weit nach unten geht. Das wäre im Prinzip ein vollständiger Rückgang des Rekordlaufs, und so etwas haben wir bisher noch nie gesehen“, wie Rager zu bedenken gibt.

Vielmehr sieht der Experte spätestens am Rekordhoch von 2017, das lange Zeit bei 20.000 US-Dollar lag, noch eine beträchtliche Stütze, auch bei 17.000 US-Dollar und 14.000 US-Dollar könne sich der Bitcoin-Kurs im schlimmsten Fall noch fangen.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, haben auch andere Analysten diese Marken als mögliche Untergrenzen für eine Bodenbildung ausgemacht, darunter auch Rekt Capital.