Bitcoin (BTC) fiel am 24. Februar über Nacht auf 34.300 US-Dollar, weil die geopolitischen Spannungen in Europa überkochten.

BTC/USD 1-Stunden-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

"Argumente für beide Richtungen" für BTC-Kurs

Die Nachricht, dass Russland eine "spezielle Militäroperation" in der Ukraine gestartet hat, ließ BTC/USD sowie die traditionellen Märkte einbrechen, wie Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen.

Bei Redaktionsschluss wurde über einen Angriff von mehreren Seiten auf die Ukraine berichtet, der die Märkte offenbar überraschte.

Bitcoin korreliert derzeit sehr stark mit Aktien und fiel aufgrund der Ungewissheit von seinen lokalen Höchstständen vom Mittwoch um über 12,2 Prozent auf 34.300 US-Dollar.

Der asiatische Aktienmarkt steht ebenfalls unter Druck: Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 3,5 Prozent und der Nikkei erreichte ein 15-Monats-Tief.

Trader warten die vollen Auswirkungen auf die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte ab. Unterdessen zogen die Bitcoin-Marktteilnehmer Bilanz darüber, was die geopolitischen Ereignisse für die größte Kryptowährung bedeuten könnten.

"Es gibt also Argumente für beide Richtungen, in die Bitcoin gehen könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob anhand der Fundamentaldaten mit einem Rückgang gerechnet hätte. Aber er ist zurückgegangen, und zwar sehr! Warum?" so Sam Bankman-Fried, der CEO des Handelsriesen FTX, am Donnerstag auf Twitter.

"Sagen wir, es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt: fundamentale Investoren und Leute, die dem Algorithmus folgen. Fundamentale Anleger betrachten die Situation und sind unsicher, in welche Richtung sich BTC/USD bewegen könnte. Die Anhänger des Algorithmus befragen dazu die Daten. Wie sieht der historische Trend aus?"

Warnte dabei auch, dass der Ukraine-Konflikt auch für die finanzielle Sicherheit der EU-Nachbarn Folgen haben könnte und dass "Alternativen" in ihren Strategien erwägt werden sollten.

Bei Redaktionsschluss hat BTC/USD versucht, sich zu erholen und konnte sich dabei bisher noch über dem Tiefststand vom Januar halten, der bei 32.800 US-Dollar lag.

Russische Verbraucher leiden unter Rubel-Einbruch

In Russland kündigte die Zentralbank unterdessen an, dass sie an den Devisenmärkten intervenieren werde, nachdem der Rubel aufgrund der jüngsten Entwicklungen an Wert verloren hat.

In diesem Zusammenhang: Kursanalyse, 23. Februar: BTC, ETH, BNB, XRP, ADA, SOL, AVAX, LUNA, DOGE, DOT

USD/RUB pendelte am Donnerstag um 87. Am Vortag lag er noch bei 80. Die MOEX Group, das Unternehmen hinter der Moskauer Börse, hat den Handel eingestellt.

Die Wechselkurse für Verbraucher waren wesentlich volatiler und die Indizes lagen bei 115 Rubel oder mehr pro Dollar für Leute, die USD auf dem freien Markt kaufen wollten.

USD/RUB 1-Stunden-Kerzenchart. Quelle: TradingView

Alex Gladstein, der Chefstratege der Human Rights Foundation und bekannt für seine seine Bitcoin-freundliche Haltung, reagierte mit Spott auf den politischen Apparat des Fiat-Geldsystems.

"Es ist widerlich, wie Staatsoberhäupter ihre Macht über Fiatwährungen, auf die alle ihre Bürger angewiesen sind und an denen sie verdienen, für den Krieg missbrauchen", wie er schrieb.

"Sei es durch Gelddruck, einer nationalen Kreditkarte oder, wie in diesem Fall, durch Maßnahmen, die von den internationalen Märkten bestraft werden könnten."

In der Ukraine hat die Zentralbank Maßnahmen ergriffen, um Bargeldabhebungen in Fremdwährung zu verbieten, wie Quellen berichten.