Nach einem verhaltenen Start in das neue Jahr prognostiziert Krypto-Experte Alex Krüger, dass es im Januar doch noch zum „Neujahrseffekt“ kommt, der Bitcoin zurück in den Aufwind katapultiert. Einige seiner Kollegen geben ihm recht.

In diesem Zusammenhang weist Krüger darauf hin, dass Bitcoin (BTC) die letzten vier Jahre in Folge jeweils eine positive erste Januarwoche hingelegt hat, in denen Zugewinne zwischen 7 – 36 % eingefahren wurden.

So konnte sich BTC Anfang Januar 2021 zum Beispiel von 28.653 US-Dollar auf 41.441 US-Dollar verbessern.

Auf die Frage, welche Zugewinne in den Jahren zuvor erzielt wurden, entgegnet Krüger, dass „eigentlich nur 2020 und 2021 wirklich wichtig sind“, da sich der Markt inzwischen drastisch verändert hat.

Seinen Optimismus stützt der Experte dabei auf die Hoffnung, dass es zum Jahresbeginn massive „Kapitalzuflüsse“ gibt. Eine These, die auch sein Kollege Raoul Pal, Chef der Investmentfirma Real Vision, stützt. So bestätigte Pal zuletzt in einem YouTube-Interview, dass er den großen Verkaufsdruck auf die marktführende Kryptowährung für vorbei hält. In Zusammenwirkung mit neuem institutionellen Kapital wäre demnach der Weg für neue Zugewinne frei.

David Lifchitz, der Investmentchef von ExoAlpha, hält diese These ebenfalls für denkbar, denn seiner Einschätzung nach haben die Institutionen nur noch bis Ende 2021 abverkauft, um damit ihre Steuerlast für das abgelaufene Jahr zu senken. Ab Anfang Januar könnten sie demnach wieder mit voller Kraft investieren.

Nigel Green, der CEO der Vermögensverwaltung deVere Group, betont derweil, dass der Dezember für Bitcoin der schlechteste Monat seit Mai 2021 war, denn die Kleinanleger hätten aus „Panik ihre Krypto-Vermögen an die großen Jungs geradezu verschenkt“.

Nichtsdestotrotz bleibt auch Green langfristig positiv und hofft auf eine baldige Rückkehr zu alter Stärke. Dem fügt er an, dass Bitcoin Anleger vor der zunehmenden Inflation auf der ganzen Welt schützen kann, denn „grenzenlose, globale, dezentralisierte Währungen“ sind seiner Meinung nach die Zukunft.

Allerdings gibt es für das Jahr 2022 auch Unkenrufe.

So prognostiziert Carol Alexander von der Sussex University zum Beispiel gegenüber CNBC, dass Bitcoin 2022 bis auf 10.000 US-Dollar abrutschen könnte, da der Zenit des aktuellen Kurszyklus schon überschritten sei. Allerdings gilt die Professorin ohnehin als ausgewiesene Kritikerin der marktführenden Kryptowährung.

Todd Lowenstein, der Chefaktieninvestor der Union Bank, befürchtet ebenfalls, dass Bitcoin langsam die „habitable Zone“ verlässt, die sich in den letzten Monaten durch Coronahilfen und niedrige Leitzinsen für viele risikobehaftete Finanzprodukte gebildet hat. Dementsprechend könnte nun auch der Krypto-Marktführer 2022 wieder einen Schritt zurück machen:

„Die habitable Zone zieht langsam vorüber und auch die Welle an Liquidität geht langsam zurück, was besonders schlecht für überbewertete Anlageklassen und spekulative Marktbereiche sein wird, darunter auch Kryptowährungen.“