Bitcoin (BTC) ist am gestrigen 22. Dezember in eine Seitwärtsbewegung übergegangen, nachdem am Tag zuvor ein deutlicher Aufschwung hingelegt werden konnte. Ist der traditionelle „Weihnachtsaufschwung“ damit schon wieder verpufft?

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Kommt der Squeeze zum Neujahr?

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, ist der Aufwärtsdrang von BTC/USD entsprechend wieder abgeflacht, nachdem sich die marktführende Kryptowährung bis auf 400 US-Dollar an die psychologisch wichtige 50.000 US-Dollar-Marke vorschieben konnte.

Die Bullen stießen hier auf beträchtlichen Verkaufsdruck, was wenig verwunderlich ist, denn die Analysten sehen bei 50.500 US-Dollar die rote Linie, die geknackt werden muss, um den Aufwärtstrend wieder anzukurbeln.

„Heute werden wir das Meer teilen, damit BTC auf ein höheres Tief klettern kann“, wie der Krypto-Trader Pentoshi gar zum biblischen Vergleich ausholt. Dem fügt er an:

„Ich flehe euch an, Bären. Bitte kommt auf die Arche. Bringt euch in Sicherheit. Kommt mit uns ans rettende Ufer von 53.000 US-Dollar, damit wir alle glücklich und zufrieden werden.“

Der alljährliche „Weihnachtsaufschwung“ lässt derweil nicht nur auf dem Kryptomarkt auf sich warten, denn auch auf den übrigen Kapitalmärkten bleibt ein saisonaler Höhenflug bisher aus. Allerdings hoffen einige Beobachter noch auf Kletterpartie zum Neujahr.

Wie die Investmentfirma QCP Capital erklärt, könnte die niedrige Liquidität über die Feiertage einen sogenannten Short-Squeeze auslösen, der in Kombination mit der momentanen Marktlage für neuen Aufwind sorgen könnte.

„Wir haben das Gefühl, dass der Markt aktuell übersättigt ist, denn der Kurs zieht sich immer mehr in der Preisspanne von 45.500 – 49.500 US-Dollar zusammen. Dadurch bietet sich jetzt eine gute Gelegenheit“, so QCP am 22. Dezember auf Twitter. Und weiter:

„Wir gehen weiter davon aus, dass es zum Squeeze (nach oben) kommt, denn über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel verringert sich naturgemäß die Liquidität. Falls es so kommen sollte, dann wäre eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt lohnend.“

Die Funding-Rates auf den Kryptobörsen sind derweil insgesamt positiv, doch die daraus resultierende Wirkung bleibt neutral, was darauf hindeutet, dass zurzeit kaum spekuliert wird.

Funding-Rates von Bitcoin. Quelle: Coinglass

Dollar lässt nach

Auch von den Finanzmärkten bekommt Bitcoin keinen richtigen Push, denn selbst das spürbare 4,3 % Plus von Autobauer und Bitcoin-Investor Tesla (TSLA) verhilft der Kryptowährung scheinbar nicht auf die Sprünge.

Der wichtige Aktienindex S&P 500 befindet sich unterdessen leicht im Plus, was wohl daran liegt, dass sich die amerikanische Wirtschaft langsam wieder von den jüngsten Corona-Ängsten erholt.

Ein weiterer Faktor könnte der schwindende US-Dollar sein, denn der US-Dollar-Index (DXY) ist zuletzt in Richtung des Supports bei 96 Punkten abgerutscht.

US-Dollar-Index (DXY). Quelle: TradingView