Ein Bitcoin (BTC)-Investor soll seinen Zugang zu Geldern im Wert von über 12,9 Mio. US-Dollar verloren haben, weil er das Passwort für seine Wallet nicht notiert hatte. 

Das Erlebnis des Reddit-Nutzers u/lumanubrecon ist eine neue Lektion für Bitcoin-Benutzer. Der Nutzer behauptete, dass er seit dem 26. November auf seine 1.800 BTC nicht mehr zugreifen könne.

Probleme mit dem Brain-Wallet 

Der Benutzer erklärte, dass die Coin im Jahr 2016 in einem sogenannten "Brain Wallet" abgelegt worden seien. Als er versuchte, auf das Wallet mit der damaligen Passphrase zuzugreifen, ließ sich das Wallet jedoch nicht entsperren. 

Ein Brain-Wallet ist ein Bitcoin Wallet, zu dem es normalerweise keine physische oder digitale Aufzeichnung von der Passphrase gibt. Stattdessen erstellen Benutzer eine Passphrase, die man sich leicht merken kann, aber die nur schwer zu knacken ist. Ein Beispiel ist ein einfacher Satz, in dem Buchstaben mit Symbolen ausgetauscht werden, die diesen Buchstaben ähneln.

"Ich habe mir das Passwort nicht nur gemerkt, sondern auch in einem Buch aufgeschrieben. Als ich jetzt die Passphrase eingegeben habe, wurde die Adresse, an die ich 1800 BTC geschickt habe, nicht generiert", so u/lumanubrecon in einem Begleitbeitrag. 

Wallet-Sicherheit ist unerlässlich

Betrachtet man diese Behauptung genauer, kommen einige Fragen auf. Laut der Überwachungsressource Bitinfocharts gab es im Jahr 2016 nur zwei Wallets mit einem anfänglichen Kontostand von rund 1.800 BTC. Bei beiden gab es mehrere darauf folgende Inbound-Transaktionen. Bei einem der beiden wurden 1.000 BTC (7,16 Mio. US-Dollar) im Jahr 2017 abgehoben.

Ein Reddit-Moderator markierte den Beitrag anschließend als "wahrscheinlich falsch". BashCo, der Moderator des r/Bitcoin-Subreddits, kritisierte Brain Wallets als Mittel zur Aufbewahrung von Bitcoin.

"Warum nennt man es ein "Brain"-Wallet, wenn jeder, der tatsächlich ein Hirn hat, nie etwas so Dummes tun würde? Die Geschichte ist so dumm, dass ich annehme, dass sie nicht stimmt", twitterte er.

Ob diese Geschichte nun stimmt oder nicht: Die Notwendigkeit, private Schlüssel zu Kryptowährungskonten zu schützen, ist auch im Jahr 2019 nach wie vor wichtig.

Wie Cointelegraph berichtete, wird eine spezielle Initiative, die Nutzer dazu bewegen soll, die Kontrolle über ihre Konten zu übernehmen, am 3. Januar zum zweiten Mal eine jährliche Veranstaltung organisieren. Die Veranstaltung mit dem Namen Proof of Keys, fordert, dass jeder, der Kryptowährungen besitzt, Kontrolle über seine eigenen privaten Schlüssel hat. 

Am Montag ergab eine neue Untersuchung der Börse Binance, dass die große Mehrheit der institutionellen Anleger, die ihre Dienstleistungen in Anspruch nahmen, und das sind immerhin 92 Prozent, ihre privaten Schlüssel nicht kontrollieren würden.