Die Website Bitcoin.org, die die Entwicklung von Bitcoin fördert, soll Opfer eines DDoS-Angriffs geworden sein.

Cøbra, der Besitzer von Bitcoin.org, meldete heute auf Twitter, dass die Webseite Opfer einer "absolut riesigen" Distributed-Denial-of-Service-Attacke wurde. Dazu gab es eine Lösegeldforderung, die in Bitcoin (BTC) bezahlt werden soll. Bei Redaktionsschluss war Bitcoin.org noch aufrufbar.

"Früher konnte man sich gegen die meisten DDoS-Angriffe vernünftig wehren", so Cøbra. "Jetzt machen sie dich einfach nach Belieben nieder. Es gibt keinen 'Kampf' mehr, man geht zu Boden und bleibt unten, bis sie einen in Ruhe lassen."

DDoS-Angriffe gab es bereits vorher auf großen Kryptobörsen. Aber es ist etwas ungewöhnlich, dass Angreifer eine Seite wie Bitcoin.org ins Visier nehmen, die keine Finanz oder Nutzerinformationen enthält, sondern nur Open-Source-Informationen über die BTC-Blockchain und die Kryptowährung. Die Webseite war im Dezember bereits Opfer eines ähnlichen DDoS-Angriffs, der dazu führte, dass Benutzer für einige Stunden keinen Zugriff auf die Bitcoin-Core-Software hatten.

Im vergangenen Jahr gab es große DDoS-Angriffe auf Binance, OKEx und Bitfinex. Damals behauptete der CEO Changpeng Zhao, der Angriff auf Binance sei auf die Konkurrenten zurückzuführen und würden eher den Zweck verfolgen, dem Ruf der Börse zu schaden als Geld zu stehlen.

In diesem Zusammenhang: CZ: "Konkurrenten" stecken hinter DDoS-Angriffen auf Binance

Die Webseite war in den letzten Wochen öfter in den Schlagzeilen. Bitcoin.org wurde von Craig Wright verklagt. Dieser behauptet, er sei Satoshi Nakamoto und habe Bitcoin erfunden. Letzte Woche entschied ein britisches Gericht zu Gunsten von Wright. Er warf Bitcoin.org Urheberrechtsverletzung vor, weil die Webseite das Bitcoin-Whitepaper anbietet. Cøbra hat sich nicht gegen die Klage gewehrt.

"Ich bin nicht dahin gegangen, weil es Zeitverschwendung ist, sich gegen Unsinn zu verteidigen", so der Bitcoin.org-Besitzer damals.

Nach dem Gerichtsurteil musste Bitcoin.org das Herunterladen der Bitcoin Core Software für Benutzer mit britischen IP-Adresse sperren. Das Projekt musste auch alle Links zu dem Bitcoin-Whitepaper entfernen.