Bitcoin (BTC) ist am heutigen 22. April zurück in Richtung 40.000 US-Dollar abgerutscht, nachdem die Verluste auf dem Aktienmarkt den Kurs spürbar ausgebremst haben.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Bitcoin verliert 3.000 US-Dollar in wenigen Stunden

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, bleibt BTC/USD am Freitag deutlich unter 41.000 US-Dollar zurück, die Handelseröffnung an der Wall Street vom Vortag hatte den Krypto-Marktführer bereits unter diese Marke absinken lassen. 

So reagierten die amerikanischen Finanzmärkte am Donnerstag spürbar auf stark steigende Renditen für US-Staatsanleihen, so ging es für den wichtigen Aktienindex Nasdaq 100 um 2 % zurück, was zugleich den korrelierten Kryptomarkt mit nach unten gezogen hat.

Durch diese Entwicklung ging es für den Bitcoin-Kurs innerhalb weniger Stunden um 3.000 US-Dollar abwärts, weshalb zwischenzeitlich sogar nur noch 39.800 US-Dollar zu Buche standen, ehe sich die marktführende Kryptowährung wieder über die psychologisch wichtige 40.000 US-Dollar-Marke verbessern konnte.

Ein weiterer makroökonomischer Einflussfaktor ist der beginnende Schuldenabbau der amerikanischen Zentralbank. Dieser setzt den Aktienmarkt und andere risikoreiche Finanzprodukte ebenfalls unter Druck. Hintergrund dafür ist, dass der massiven Inflation damit entgegengewirkt werden soll.

„Sieht so aus, als ob die Verschuldung der US-Zentralbank gestoppt wird, bevor die 9 Bio. US-Dollar geknackt sind“, wie WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz feststellt. Dem fügt er an:

„Das Gesamtvermögen der 'Fed' ist derweil von 9,6 Mrd. US-Dollar auf 8,955 Mrd. US-Dollar geschrumpft. Dieser Wert entspricht knapp 37,3 % des BIP der USA, bzw. 83 % des Vermögens der Europäischen Zentralbank und 137 % der japanischen Zentralbank.“
Verschuldung der US-Zentralbank. Quelle: Holger Zschaepitz/ Twitter

Wie Cointelegraph berichtet, steht der Schuldenabbau der Europäischen Zentralbank (EZB) erst noch bevor, denn diese steht sogar fast schon bei 10 Bio. US-Dollar.

US-Zentralbankchef Jerome Powell hatte die Ängste der Anleger zuletzt noch zusätzlich befeuert, als er für den Mai weitere Anhebungen des Leitzins in Aussicht gestellt hat.

Die Krypto-Anleger sind angesichts dieser Umstände weiterhin vorsichtig, wobei die Analysten darauf hinweisen, dass der dieswöchige Aufschwung auf 43.000 US-Dollar nur von relativ wenig Handelsvolumen getragen wurde, was die Kletterpartie von Anfang an auf tönerne Füße gestellt hatte.

„Aufschwüngen mit niedrigen Volumen darf man nicht trauen, denn durch diese findet höchstens Umverteilung statt oder die Verkäufer werden bewusst im Zaum gehalten“, wie Krypto-Trader Roman zum Beispiel meint. Dahingehend warnt er:

„In vielen Fällen in den letzten 6 Monaten, in denen wir Aufschwünge mit niedrigen Volumen gesehen haben, sind diese jedes Mal am nächsten großen Widerstand gescheitert, also seid vorsichtig.“

In der Tat hat es der Bitcoin-Kurs in den vergangenen 6 Monaten nicht geschafft, die etablierte Preisspanne zu verlassen, obwohl es immer wieder Anläufe gab, um aus dieser zu springen.

Ethereum droht Crash auf 2.600 US-Dollar

Die Verluste vom Donnerstag haben unterdessen auch die Altcoins Bluten lassen, so ging es für Ethereum (ETH) zurück unter 3.000 US-Dollar.

Ether-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Insgesamt haben die Top-10 Kryptowährungen mal wieder dem Marktführer „nachgeeifert“, was im Schnitt für alle Projekte Verluste von knapp 4 % bedeutet.

Der Analyst Rekt Capital mahnt, dass der Rücklauf von Ethereum sogar einen weiteren Crash bis auf 2.600 US-Dollar andeuten könnte.