Die „Bitcoin-Whales“, also Investoren, die wegen ihrer Größe wortwörtlich als „Wale“ bezeichnet werden, gehen scheinbar davon aus, dass Bitcoin (BTC) langfristig weiter nach oben klettern wird, denn die Anzahl der Wallets, die mehr als 1.000 BTC (35 Mio. US-Dollar) halten, hat ein neues Rekordhoch erreicht.

Besonders die Großen wollen also immer mehr Bitcoin, denn wie neue Daten des Krypto-Marktforschungsinstituts Glassnode am 20. Januar zeigen, verfügen mittlerweile mehr als 2.400 Wallets über ein entsprechend hohes Vermögen.

So viele Wal-Wallets wie noch nie

Allein im noch jungen Jahr 2021 sind bereits mehr als 164 neue Wallets mit mehr als 1.000 BTC hinzugekommen, die gemeinsam knapp 6 Mrd. US-Dollar an Bitcoin kontrollieren. Obwohl diese Steigerung nicht zwangsläufig darauf hindeutet, dass die Wale massiv angekauft haben, lässt sich daran immerhin eine Verschiebung der Machtverhältnisse hin zu den Großinvestoren erkennen.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, waren die Wallets mit mehr als 1.000 BTC zuletzt die einzige Gruppe, die einen Zuwachs verzeichnen konnte, wohingegen die Anzahl der kleinen Wallets zurückgegangen ist.

Während einige Krypto-Anleger den „Ausverkauf“ an die Großen kritisieren, entgegnen andere wiederum, dass die Wale ihre Vermögen umso aggressiver verteidigen werden, was gut für den Kurs sein könnte.

„Die Ankäufe der Wale wurden überwiegend bei 29.314 US-Dollar festgestellt. Sie werden ihre Vermögen verteidigen wollen, was bedeutet, dass hier zumindest auf kurze Sicht ein Support-Bereich für Bitcoin entstehen wird. Hoffentlich wird daraus ein langfristiger Support“, wie der Krypto-Datendienst Whalemap diese Entwicklung zusammenfasst.

Anzahl der Bitcoin-Wallets über 1.000 BTC. Quelle: Glassnode

Der Bitcoin-Kurs steht unterdessen am Scheideweg, denn zuletzt bewegte sich dieser in einer Preisspanne zwischen 30.000 – 40.000 US-Dollar seitwärts. Die einflussreiche Krypto-Vermögensverwaltung Grayscale hat derweil offengelegt, dass jüngst ihre größte Bitcoin-Investition an einem Tag getätigt hat, wobei 16.000 BTC angekauft wurden, die einen Gegenwert von 700 Mio. US-Dollar haben. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Großinvestoren nicht müde werden.

Kommt der Höhenflug erst noch?

Neben dem gesteigerten Kaufinteresse der Wale, und den daraus resultierenden Implikationen, geben auch noch andere Indikatoren Grund zum Optimismus.

Während die sogenannte „Thermocap“ zuletzt noch vermuten ließ, dass Bitcoin sich zurzeit in einer Spekulationsblase befindet, deutet die Relative Volatilität, also die Schwankungsbreite von Bitcoin im Vergleich zu den Aktienmärkten, darauf hin, dass der Höhenflug der marktführenden Kryptowährung gerade erst begonnen hat. Dahingehend stellt der Krypto-Analyst Dan Tapeiro fest, dass Relative Volatilität derzeit auf einem ähnlichen Stand ist wie zu Beginn der Rekordläufe von 2012 und 2016, was ein Fingerzeig dafür sein könnte, dass Bitcoin auch aktuell noch viel Luft nach oben hat.

Relative Volatilität von Bitcoin im Vergleich zum Bitcoin-Kurs. Quelle: Bloomberg Intelligence/ Dan Tapeiro/ Twitter

„Krasses Diagramm. Der richtige Höhenflug von #Bitcoin steht uns also noch bevor. Scheinbar sind wir erst am Anfang“, wie Tapeiro die zugehörige Grafik erklärt (siehe oben). Abschließend ergänzt er:

„Die Volatilität nimmt am Ende von Höhenflügen stark zu und momentan sind wir noch bei den Tiefständen. Nahezu unvorstellbar, dass #Bitcoin von hier nochmal um das 5- bis 8-Fache steigen könnte im Jahr 2021. Am besten einfach (halten) #HODL.“