Der Kryptowährungs-Zahlungsverarbeiter BitPay führt neue Maßnahmen zur Identitätsprüfung für bestimmte Zahlungen, Rückzahlungen und Auszahlungen von hohen Summen ein.

Laut einer Mitteilung des US-Unternehmens vom 1. August gelten die neuen Maßnahmen insbesondere nicht für Zahlungen von Person zu Person über die BitPay- und Copay-Apps.

Lichtbildausweis, Sozialversicherungsnummer

BitPay führt seinen neue Identitätsprüfungsmaßnahme im Rahmen eines neuen BitPay Dashboards ein, das als personalisierte Startseite fungiert und Zugriff auf die Transaktionsverläufe der Benutzer und verschiedene Zahlungsoptionen bietet. 

Mit der Einführung von BitPay ID müssen die Benutzer einen einmaligen Verifizierungsprozess durchlaufen. Bei diesem werden Daten, wie etwa die Sozialversicherungs- oder Passnummer sowie ein Lichtbildausweis gefordert.

Diese Anforderung gilt, wenn Nutzer eine Zahlung in Höhe von 3.000 US-Dollar oder mehr an einen BitPay-Händler machen wollen, eine Rückerstattung von 1.000 US-Dollar oder mehr verlangen oder BitPay-Auszahlungen oder ein BitPay Prepaid-Produkt erhalten wollen. In der Ankündigung heißt es:

"Dieser Prozess hilft uns dabei, unsere Identitätsprüfungsmaßnahmen zu verbessern und das Zahlungsrisiko für die Händler von BitPay zu reduzieren. Das ist auch eine Voraussetzung, damit wir verifizierten Nutzern zukünftige Dienstleistungen wie Bitcoin-Auszahlungen oder schnellere Registrierungen für Leute, die BitPay Prepaid-Produkte kaufen möchten, anbieten können."

Laut BitPay gelten die Grenzen für die Zahlungen und Identitätsanforderung ab dem 5. August.

Zentralisierte Datenspeicherung

BitPay stellt Nutzern einen Link zu seiner Datenschutzrichtlinie zur Verfügung. Die neuen Maßnahmen wurden jedoch mit einer gewissen Skepsis aufgenommen, da viele Leute aus der Kryptowährungs-Community ihre personenbezogenen Daten nur ungern in einer zentralisierten Stelle gespeichert haben möchten.

Der Entwickler des Open-Source-BTCPay-Servers - der als Alternative zu BitPay gestartet wurde und versprach, letzteren Dienst obsolet zu machen - twitterte, dass er "schockiert! SCHOCKIERT!" gewesen sei, als die neue Maßnahme eingeführt wurde. In enem Kommentar dazu hieß es:

"Stellen Sie sich vor, Sie wären gerade an Bitpays Stelle. Ihre Investoren sind Ihnen davongelaufen, Bitcoiner verachten Sie, jetzt auch Bcasher. Unterdessen werden Sie von den Regulierungsbehörden jeden Tag schikaniert. Sie tun mir fast leid ... Fast."

Viele erinnern sich noch an den Hackangriff auf das Unternehmen im Jahr 2015, bei dem es zu Verlusten in Höhe von 5.000 Bitcoin (BTC) kam, die zu dem Zeitpunkt über 1,8 Mio. US-Dollar wert waren.

Anfang dieses Monats wurde berichtet, dass es möglicherweise einen Hackangriff gab, bei dem ein großer Teil der Identitätsprüfungsdaten der Kryptobörse Binance (über 10.000 Fotos) gestohlen wurden.