Wie ein Antrag an die amerikanische Börsenaufsicht (SEC) vom 14. Januar zeigt, will die Vermögensverwaltung Bitwise ihren zuvor gestellten Antrag auf einen Bitcoin-Indexfonds (ETF) zurückziehen. Dies wäre der zweite große Rückzug eines -ETFs, nachdem VanEck sich in den vergangenen Monaten ähnlich entschieden hatte.

Bitwise hatte den entsprechenden Antrag für einen Bitcoin-ETF im Januar 2019 bei der SEC gestellt. Im März hatte die Vermögensverwaltung wenig später eine Studie veröffentlicht, die zu dem Schluss kam, dass 95% der von Kryptobörsen angegebenen Handelsvolumen gefälscht sind. Damit wollte Bitwise der SEC einen weiteren Grund liefern, um den eigenen Bitcoin-ETF zu akzeptieren. Demnach argumentierte die Vermögensverwaltung, dass die Preisbildung von Bitcoin bisher lediglich über Kryptobörsen zustande kommen würde, die allerdings keine zuverlässigen Daten liefern. Ein Indexfonds könnte eine zusätzliche Quelle zur Preisbildung sein, die weniger manipulierbar ist.

Allerdings ließ sich die Börsenaufsicht von dieser Argumentationsweise nicht überzeugen, weshalb sie den Antrag im Oktober 2019 erstmals ablehnte. Einen Monat später gab die SEC jedoch bekannt, dass sie ihre Entscheidung nochmals überprüfen wolle.

Es ist unklar, warum sich Bitwise gerade jetzt dazu entschieden hat, den Antrag für ihren Bitcoin-ETF zurückzuziehen. Bei Redaktionsschluss hat die Vermögensverwaltung nicht auf eine entsprechende Anfrage von Cointelegraph reagiert. Dieser Artikel wird aktualisiert, sobald es Rückmeldung gibt.

Wie bereits erwähnt, hatte sich die Vermögensverwaltung VanEck im September 2019 ebenfalls dazu entschieden, ihren eigenen Antrag auf einen Bitcoin-ETF zurückzuziehen.

SEC bleibt hart

Ein ETF bzw. Indexfonds ist ein Wertpapier, das den Kurs eines bestimmten Vermögenswertes, in diesem Fall Bitcoin, abbildet. Das Wertpapier kann, wie der Name „Exchange-Traded-Fund“ schon sagt, ganz normal an der Börse gehandelt werden und bildet dessen Kurs möglichst nahe ab. Ein Bitcoin-ETF würde dementsprechend besonders für institutionelle Investoren eine Möglichkeit bieten, über normale Aktienbörsen in die Kryptowährung investieren zu können, ohne das Risiko einer direkten Investition einzugehen.

Da die Einführung eines solchen Bitcoin-ETFs sehr reizvoll ist, gab es schon mehrere Versuche, ein solches Produkt von der US-Börsenaufsicht genehmigt zu bekommen. Allerdings hat sich die SEC bisher immer wieder dagegen gesträubt, da sie Probleme bei der Verwahrung von Kryptowährungen und durch mögliche Marktmanipulation sieht. Obwohl SEC-Chef Jay Clayton in einem Interview aus dem September 2019 meinte, dass es hier immer mehr Fortschritte gibt, mahnte er zugleich, dass „noch viel passieren muss“.

Die SEC muss im Februar 2020 über einen weiteren Antrag für einen Bitcoin-ETF entscheiden, der von Wilshire Phoenix gestellt wurde.

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