Die Blockchain-Gaming-Branche spielt zurzeit „Bäumchen wechsel dich“, da kein frisches Kapital mehr in die Branche fließt, sondern nur noch das gleiche Geld durch verschiedene Gaming-Projekte zirkuliert, wie ein Branchenkopf nun mahnt.

„Es kommt kein neues Geld mehr in das System“, sagte Theodore Agranat, Web3-Direktor von Gunzilla Games, gegenüber Cointelegraph auf der Krypto-Konferenz Consensus 2025 in Hongkong.

Kapital wird nur zwischen Gaming-Projekten recycelt

Agranat erklärte, dass „vorhandenes Kapital“ lediglich zwischen Gaming-Projekten recycelt wird, ohne dass neue Werte in das System einfließen.

„Ich würde sagen, das ist ein bisschen wie das Spiel 'Bäumchen wechsel dich'“, so der Experte. Laut der Analyseplattform DappRadar wurden im Januar 16 Millionen US-Dollar in Blockchain-Gaming investiert, in der Tat fast 92 % weniger als im Dezember 2024 (222 Millionen US-Dollar).

Agranat wies in diesem Kontext auch darauf hin, dass die Unique Active Wallets (UAW) im Blockchain-Gaming von „etwa 10 Millionen im letzten Sommer“ auf heute 7,5 Millionen gefallen sind, wobei etwa 70 % des Wachstums im ersten Quartal 2024 von Airdrop- und Farming-Kampagnen angetrieben werden.

DappRadar bezeichnete das Q1 2024 deshalb gar als „Play-to-Airdrop“-Quartal und hob Blockchain-Spiele wie das RPG-Spiel Kuroro Beasts, das Kampfspiel AI Arena und das Kartenstrategie-Rennspiel MixMob als bemerkenswerte Spiele mit signifikanten Airdrops in diesem Jahresviertel hervor.

Gunzilla Games Web3-Direktor Theodore Agranat im Gespräch mit Cointelegraph auf der Consensus 2025 in Hong Kong. Quelle: Cointelegraph

Agranat gab dahingehend zu bedenken, dass die Nutzer künstlich mehrere Krypto-Wallets anlegen und sich an Spielen beteiligen, nur um Airdrops mitzumachen, eine Methode, die er als „völlig unhaltbar“ bezeichnete.

Nutzer nur an Rendite interessiert?

„Sie werden einfach von Projekt zu Projekt gehen und jeden möglichen Wert aus diesem Projekt herausholen. Und wenn es dort keinen Wert mehr gibt, werden sie zu einem anderen Projekt weiterziehen“, mahnte er.

„Das sind keine langfristigen Kunden oder Nutzer eines Projekts oder Produkts“, monierte er.

„Das sind Kenner und Profis, die in vielen Fällen nur spekulieren und Rendite erzielen wollen“, erklärte er.

Vor diesem Hintergrund argumentierte Agranat weiter, dass der Blockchain-Gaming-Sektor das Spielerlebnis in den Mittelpunkt stellen muss, um voranzukommen – eine Meinung, die in der gesamten Branche schon seit einiger Zeit wiederholt geäußert wird.

Im Juli 2024 betonte auch Kori Leon, Mitbegründer des TON-basierten Spiele-Ökosystems Pixelverse, dass einige Blockchain-Spiele ihre großen Versprechen nicht einhalten konnten. Er sagte, dass einige Web3-Gaming-Projekte trotz zahlreicher Unterstützer und Finanzierungen keine Spieler anziehen konnten, was maßgeblich auch am schlechten Gameplay liegt.

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