Bloomberg-Chefanalyst Mike McGlone ist überzeugt, dass Bitcoin (BTC) derzeit eine ähnliche „Bodenbildung“ wie vor dem Bullenlauf von 2019 durchläuft, allerdings mit einem Unterschied.

Wie McGlone am 16. Januar entsprechend im Interview mit Krypto-Podcaster Scott Melker argumentiert, hatten die Zentralbanken 2018 noch eine überwiegend lockere Zinspolitik gefahren, während aktuell „jede Zentralbank“ ziemlich streng an hohen Leitzinsen festhält.

„Damals hatte die US-Zentralbank bereits mit der Lockerung begonnen, wir konnten den Boden bilden und dann zum Bullenlauf ansetzen, ehe wir 2019 andere Probleme bekamen“, wie der Experte erinnert.

„Aktuell wird wieder aggressiv gestrafft, weshalb man sich in keinen Markt so wirklich stürzen kann. Das braucht Zeit. Im Großen und Ganzen sehe ich Bitcoin dennoch sehr positiv“, wie McGlone resümiert.

Bitcoin-Kursdiagramm. Quelle: Mike McGlone

Allerdings warnt der Analyst zugleich, dass BTC womöglich noch nicht wieder im Aufwärtstrend ist, denn obwohl es zuletzt spürbare Zugewinne gab, sind die makroökonomischen Rahmenbedingungen weiterhin schwierig.

Deshalb geht McGlone auch davon aus, dass der wichtige Aktienindex Nasdaq zurück unter den 200-Week Moving Average fallen wird, was auf Grund der hohen Korrelation zum Kryptomarkt voraussichtlich auch den Bitcoin-Kurs drücken wird.

„Uns fehlt noch immer die Liquidität und wenn es für den Nasdaq nach unten geht, dann wird auch der Bitcoin wieder verlieren.“

„Allerdings glaube ich dennoch, dass dieser dabei noch etwas besser davonkommen wird“, so der Experte.

McGlone merkt an, dass die momentane Marktlage „noch nie dagewesen ist“, denn jedes Mal, wenn die Märkte wieder im Aufwind scheinen, ziehen die Zentralbanken den Stecker und nehmen den Wind aus den Segeln.

„Ich befürchte, dass wir uns im größten makroökonomischen Reset unserer Zeit befinden, wir hatten erst eine Pandemie, die es so ein Mal in 100 Jahren gibt, jetzt einen historischen Krieg in Europa und sehen einen historischen Wechsel in der politischen Ausrichtung Chinas“, wie der erfahrene Wirtschaftswissenschaftler zu bedenken gibt.

„Ich meine, dort geht es zurück ins Zeitalter der Sowjetunion, als es nur einen Machthaber gab und man trotzdem davon ausgegangen ist, dass die Wirtschaft so funktioniert.“