Am 17. und 18. Januar wurden die Büros von OneCoin im bulgarischen Sofia durchsucht und die Server beschlagnahmt. Dies geschah im Rahmen einer Serie von internationalen Durchsuchungen und Gerichtsverfahren gegen diesen sehr kontroversen Altcoin. Obwohl die Server abgeschaltet wurden, ist OneCoin weiterhin in Betrieb.

Die Durchsuchung wurde durch die Staatsanwaltschaft Bielefeld angeordnet und durch Mitarbeiter der bulgarischen Strafverfolgungsbehörde sowie Verbrechensbekämpfungseinheiten der Europäischen Union durchgeführt. OneCoin-Günder Ruja Ignatova ist in Bulgarien geboren aber hat die deutsche Staatsbürgerschaft.

OneCoin bewirbt sich selbst als ein "zentralisiertes Modell, das die Sicherheit seiner Mitglieder wahrt und versichert, in Übereinstimmung mit AML [Anti-Geldwäsche] zu handeln". Er entspricht nicht der Definition einer Kryptowährung, da er nicht dezentralisiert ist, nicht mit Open-Source-Software progammiert wurde und keinen öffentlichen Ledger hat.

Die Dokumente und Server wurden vom "One Network Services" EOOD, einem bulgarischen Unternehmen, das als Handelsvertreter und Vertreiber von OneCoin fungiert sowie von 14 anderen Unternehmen beschlagnahmt. 50 Zeugen wurden während der Durchsuchung befragt, aber es wurden keine Verhaftungen vorgenommen.

Das Unternehmen ist offiziell bei den Vereinigten Arabischen Emiraten als "OneCoin Ltd." registriert, aber laut dem bulgarischen Polizeibericht läuft das Unternehmen über

"Hunderte von zugehörigen Unternehmen auf 4 Kontinenten [...] [welche] im Moment in England, Irland, Italien, den Vereinigten Staaten, Kanada, der Ukraine, Litauen, Lettland, Estland und vielen anderen Ländern überprüft werden."

Ein OneCoin-Vertreter wurde im Mai 2017 wegen Betruges in Kasachstan angeklagt und in Indien hat die Polizei bis Juli 2017 23 Leute in Zusammenhang mit dem Pyramiden-Schema von OneCoin verhaftet.

Erst im August 2017 hat die italienische Kartell- und Verbraucherschutz Behörde (AGCM) OneCoin als Ponzi-Schema eingestuft und über das Unternehmen ein Bußgeld von 2,5 Mio. € verhängt. Die war das erste Bußgeld für das Unternehmen.

Cointelegraph hat OneCoin vorher bereits eines Ponzi-Schemas verdächtigt und Leser gewarnt, diesem Coin fernzubleiben.