Bei Bitcoin ist der Blues eingekehrt, denn die momentane Schwächephase der marktführenden Kryptowährung beunruhigt die Investoren so sehr, dass diese wieder verstärkt Verlustgeschäfte In Kauf nehmen.

Wie die Daten der Krypto-Marktforschungsinstitute Glassnode und Decentrader dementsprechend zeigen, sind einige Investoren im Januar regelrecht in Panik geraten und haben ihre BTC unter dem Einkaufspreis veräußert.

Anleger wieder in Panik?

Obwohl in der Regel kein Investor ein Minusgeschäft machen will, sorgen Abwärtstrends von Bitcoin immer wieder dafür, dass sich einige Anleger genötigt sehen, ihre Investitionen abzustoßen, um noch größere Verluste zu verhindern.

Solche Panikverkäufe werden von überzeugten, langfristigen Anlegern oftmals verschmäht, da diese besonders den „großen Jungs“ die Gelegenheit geben, zu günstigen Preisen Bitcoin anzuhäufen.

Decentrader-Analyst Philip Swift verweist in diesem Zusammenhang auf die „Spent Profit Output Ratio“ (SOPR). Die Kennzahl belegt, dass der Verkaufsdruck im neuen Jahr bisher insgesamt relativ niedrig ist, doch langsam die Panikverkäufe einsetzen.

„Laut SOPR werden in den letzten Tagen zunehmend Verlustgeschäfte getätigt“, wie der Analyst dahingehend zunächst feststellt.

Die SOPR betrachtet über einen bestimmten Zeitraum den Einkaufspreis im Vergleich zum Verkaufspreis von Bitcoin-Investitionen, woraus sich abbilden lässt, ob die Investoren zum jeweiligen Zeitpunkt eher Plus- oder Minusgeschäfte machen.

Wie Renato Shirakashi, der Erfinder der Kennzahl, erklärt, werden Verlustgeschäfte in der Regel nur von Investoren getätigt, die in Panik verfallen sind, nicht vom gesamten Markt. Daraus lässt sich wiederum schlussfolgern, dass der ohnehin geringe Verkaufsdruck im Januar auch nur begrenzte Panikverkäufe nach sich ziehen wird.

„Es ist interessant zu beobachten, dass die momentanen Panikverkäufe viel geringer sind als während dem Abwärtstrend von 2018/19, jedoch viel größer als in den beiden letzten Aufwärtstrends“, wie Swift zu bedenken gibt. Daraus leitet sich für ihn die Frage ab:

„Befinden wir uns im Aufwärts- oder im Abwärtstrend?“
Spent Profit Output Ratio (SOPR) für Bitcoin. Quelle: Decentrader

Wie Cointelegraph berichtet hatte, kommt der massive Rücklauf von Bitcoin seit November für viele Beobachter überraschend, denn eigentlich sollte der Krypto-Marktführer inzwischen wieder auf dem Weg nach oben sein.

Einige Experten vermuten deshalb, dass das Jahr 2021 im langfristigen Betrachtungshorizont lediglich eine längere Seitwärtsbewegung war.

Die großen Jungs dominieren

Weitere Daten lassen derweil vermuten, dass die Panikverkäufe überwiegend von kleineren Anlegern stammen könnten.

Denn wie Glassnode in dieser Woche offenlegt, beläuft sich der Großteil der Bitcoin-Transaktionen mittlerweile auf Werte von 1 Mio. US-Dollar oder mehr. Besonders die institutionellen Investoren kaufen derzeit also an.

„Die Transfervolumen von Bitcoin werden aktuell von den institutionellen Investoren dominiert, denn mehr als 65 % aller Transaktionen haben einen Wert von mehr als 1 Mio. US-Dollar“, so das Krypto-Marktforschungsinstitut. Und weiter:

„Die Umkehr zur Marktherrschaft der Institutionen hat ca. im Oktober 2020 begonnen, als der Kurs bei 10.000 US-Dollar lag.“
Bitcoin-Transaktionen. Quelle: Glassnode/Twitter

Eine erfreuliche Nachricht, denn viele Experten hatten im vergangenen Jahr darauf gehofft, dass die Institutionen im neuen Jahr wieder das Ruder übernehmen.

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