Die Kryptobörse Bybit hat am 16. November die Adressen ihrer größten Krypto-Wallets veröffentlicht. Dazu kam es im Zuge des Zusammenbruchs von FTX und dem Ruf nach mehr Transparenz in der Branche. Bybit hat die Adressen in einer Pressemitteilung aufgelistet.

Nansen hat auch ein Dashboard der Bybit-Wallets gezeigt, aus dem hervorgeht, dass über 1 Milliarde US-Dollar des Börsenvermögens in Bitcoin (BTC), Tether (USDT), Ether (ETH) und USD Coin (USDC) gehalten werden. In der Pressemitteilung erklärte das Unternehmen, diese Vermögenswerte würden über 85 Prozent der gesamten Kryptowährungen ausmachen, die die Börse hält.

Der Krypto-Markt befindet sich in einer Krise, nachdem FTX, die nach Volumen zweitgrößte Kryptobörse der Welt, Auszahlungen ausgesetzt hat und darauf hin Insolvenz anmeldete. Im Zuge dieser Krise hat der CEO von Binance Changpeng Zhao sich dafür ausgesprochen, dass alle Börsen ihre Reserven nachweisen, um zu zeigen, dass ihre Vermögenswerte gleich oder größer als ihre Verbindlichkeiten sind. Damit soll Vertrauen in der Community geschafft werden.

Die Veröffentlichung der Wallet-Adressen stellt noch keinen sogenannten Proof of Reserve dar, da bloße Screenshots keinen Merkle-Baum der Verbindlichkeiten der Börse gegenüber den Kunden umfassen. Die Veröffentlichung der Wallet-Adressen ist jedoch eine Voraussetzung für die spätere Erstellung eines Proof of Reserve, falls Bybit sich dazu entschließt.

In der Pressemitteilung erklärt Ben Zhou, der CEO von Bybit, dass die Börse in Zukunft für Transparenz sorgen will: "Wir glauben, dass Börsen proaktiv sein und eine neue Art von Transparenz schaffen müssen." Er sagte dazu weiter:

"Wir müssen alle Finanzmodelle verbessern, um das Versprechen der Blockchain-Technologie einzulösen. Dieses Versprechen ist die sofortige Lieferung von überprüfbaren Informationen über Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aller Akteure in diesem Bereich in Echtzeit. Das ist es, was wir auf jeden Fall liefern wollen."