Die kanadische Wertpapierbörse (CSE) gab gestern, am 13. Februar, bekannt, dass sie bald eine Wertpapierclearing- und -abrechnungsplattform einführen wird. Diese wird auf der Ethereum (ETH)-Blockchain basieren und Unternehmen können dadurch mit Wertpapier-Token Kapital aufbringen.

Laut der CSE-Ankündigung können Unternehmen, die die Blockchain-basierte Plattform nutzen, den Anlegern Security Token Offerings (STO), also Wertpapier-Token-Angebote, als Mittel zur Kapitalbeschaffung ausgeben. Diejenigen, die Token über die CSE-Plattform ausgeben, "unterliegen der vollständigen Regulierung durch die zuständigen Wertpapierkommissionen".

Die CSE bietet Unternehmen ihre STOs als Alternative zu einem Initial Coin Offering (ICO) an, den die Börse fälschlicherweise als unreguliert bezeichnet.

Die Pressemitteilung betont, dass die Plattform sowohl "großen, etablierten Unternehmen " als auch "Start-Up-Unternehmern, die erstmals in den öffentlichen Kapitalmarkt eintreten wollen", zugute kommt.

In Rahmen der neuen Plattform-Ankündigung hat die CSE eine Absichtserklärung mit Kabuni Technologies unterzeichnet. Das ist eine Blockchain-basierte Produktionsplattform, die 3D-Druckprodukte verfolgt, und als erstes Unternehmen STOs ausgeben wird. Kabuni muss zunächst eine Prognose bei der Wertpapierkommission von British Columbia (BSCE) einreichen. Wird diese genehmigt, würde die Ausgabe eines STO durch Kabuni einen Meilenstein bedeuten. Denn es wäre "das erste Mal, dass ein in Token notiertes Wertpapier zum Handel an einer anerkannten Wertpapierbörse notiert ist".

In den USA wiederholte der Vorsitzende der Wertpapier- und Börsenkommission (SEC), Jay Clayton, letzte Woche in einer Senatssitzung, dass jedes ICO-Token, das die SEC gesehen habe, ein Wertpapier sei. Es müsse somit auch bei der SEC registriert sein, wenn sie US-amerikanischen Investoren angeboten werden solle. Clayton sagte das Gleiche in einer Stellungnahme vom 4. Dezember 1997. Er bemerkte außerdem, dass sich bisher noch  kein einziges ICO bei der SEC registrieren musste, was ihnen ermöglichte, US-Wertpapiere Investoren legal anzubieten.

Kodak plant den Start eines regulierten ICO und bietet US-Anlegern US-amerikanische Wertpapier-Token als "befreites Angebot" nach amerikanischem Recht an. Gemäß der Ausnahmeregelung müssen die Wertpapier-Token von Kodak nicht bei der SEC registriert werden, solange sie nur "akkreditierten Anlegern" - Personen mit einem Nettovermögen von über 1 Mio. US-Dollar (810.000 Euro) - angeboten werden.