Ein Mann in China wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Strom aus einem Bahnhof gestohlen hat, um Bitcoin -Mining zu betreiben, wie das lokale Medienportal The Paper am 8. Oktober berichtet.
Laut Gerichtsdokumenten, die heute veröffentlicht wurden, wurde das Urteil am 13. September am Datong Railway Transport Court in der nördlichen chinesischen Provinz Shanxi verkündet. Zusätzlich zur Gefängnisstrafe wurde der Einheimische namens Xu Xinghua Berichten zufolge mit einer Geldstrafe von umgerechnet rund 12.600 Euro belegt.
Xinghua soll bereits im November und Dezember 2017 Strom aus einer der Fabriken der Eisenbahngesellschaft Kouquan Railway gestohlen haben, um seine 50 Bitcoin-Miner und drei Elektroventilatoren rund um die Uhr zu betreiben. Im Dokument heißt es, dass in diesem Zeitraum fünf Mining-Maschinen beschädigt wurden.
Im April 2018 soll Xinghua 3,2 Bitcoin erfolgreich gemint haben. Das habe ihm 120.000 Yuan (ca. 15.000 Euro) eingebracht und eine Stromrechnung von 104.000 Yuan (rund 13.000 Euro) verursacht haben.
Zusätzlich zur Gefängnis- und Geldstrafe habe das Gericht Xinghua angewiesen, die Kosten für die Stromgebühren zu übernehmen und seine Mining-Ausrüstung beschlagnahmt, so The Paper.
Ähnlich hohe Gebühren sind in China nicht ungewöhnlich. Im Juni wurde ein Mann in der chinesischen Provinz Anhui verhaftet, weil er versuchte, Strom zu stehlen, um seine Berichten zufolge "unrentablen" Mining-Aktivitäten zu finanzieren. Der Verdächtige soll 150 Megawatt (MW) Strom gestohlen haben, um zweihundert Computer zu betreiben, mit denen er sowohl Bitcoin als auch Ethereum gemint hat - und hat damit eine Rechnung von über 6000 Yuan (rund 800 Euro) pro Tag verursacht.
Das Land hatte sich aufgrund seines äußerst billigen Stroms und Hardware als Krypto-Mining-Supermacht etabliert. Zu Beginn des Jahres gab es Berichte, laut denen die chinesischen Behörden bereit waren, zu versuchen, der Industrie Einhalt zu gebieten.
In einem durchgesickerten Memo der People's Bank of China (PBoC) an eine hochrangige staatliche Internet-Finanzaufsichtsbehörde hieß es Berichten zufolge, dass Bitcoin-Miner das Land "ordentlich verlassen" sollen. Grund dafür seien der Verbrauch "riesiger Mengen an Ressourcen und das Schüren von Spekulationen mit virtuellen Währungen".
Die Regulierungsbehörde soll den Kommunalverwaltungen später angeordnet haben, alle verfügbaren Mittel - einschließlich "Maßnahmen in Bezug auf Strompreis, Landnutzung, Steuern und Umweltschutz" - einzusetzen, um Miner zu zwingen, ihres Betriebe einzustellen.
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