Ein Gericht in der chinesischen Stadt Hangzhou hat in ein bisher einmaliges Urteil gegen einen NFT-Marktplatz gefällt, weil dieser seinen Nutzern erlaubt haben soll, die besagten Non-Fungible Tokens (NFT) aus gestohlenen Kunstwerken zu minten.

Wie die South China Morning Post berichtet, erging der entsprechende Urteilsspruch im Fall des in Shenzhen ansässigen Unternehmens Qice, das Klage gegen Big Verse, den Betreiber des NFT-Marktplatzes NFTCN eingereicht hat.

Laut Klageschrift soll ein Nutzer der NFTCN die urheberrechtlich geschützte Kunst des chinesischen Künstlers Ma Qianli gestohlen und ohne Genehmigung als NFT auf der Plattform angeboten haben.

Nach Ende der Beweisaufnahme kam das Gericht zu dem Urteil, dass die NFTCN in ihrer Funktion als Handelsplattform keine ausreichenden Maßnahmen zur Überprüfung von Fälschungen und Urheberrechtsverletzungen getroffen hat. In Folge dessen wird der NFTCN angelastet, dass sie in das Recht des Kunstschaffenden „seine Kunstwerke frei über Informationsnetzwerke veräußern zu können“, eingegriffen und dies verletzt hat.

Dabei handelt es sich in erster Linie um einen Cartoon, der für eine Summe von 900 Yuan (ca. 137 US-Dollar) unrechtmäßig durch einen Dritten über die NFTCN als NFT veräußert wurde. Die Firma Big Veerse muss nun dementsprechend eine Strafe von 4.000 Yuan (ca. 611 US-Dollar) an das klagende Unternehmen Qice zahlen und zudem die weitere Zirkulation des betreffenden NFTs unterbinden.

Dies muss über eine sogenannte „Eater-Adresse“ geschehen, die ähnlich wie ein Verbrennungsmechanismus für Kryptowährungen funktioniert und eingesendete NFTs aus dem Umlauf nimmt. Obwohl China ziemlich streng gegen die Kryptobranche vorgeht, ist der NFT-Markt bisher noch ziemlich unbehelligt geblieben.