Jeremy Allaire, der Geschäftsführer des Krypto-Zahlungsdienstleister Circle, bestätigt, dass die turbulente Lage der Weltwirtschaft für den jüngsten Aufwärtstrend von Bitcoin (BTC) mitverantwortlich ist.

Die entsprechenden Äußerungen machte Allaire am 5. August in einem Interview mit CNBC.

Der Circle Geschäftsführer sieht Bitcoin in Zeiten von unsicherer Weltpolitik und Weltwirtschaft als Zufluchtsort für Anleger. Diese These belegt er mit Verweis auf den momentanen Aufschwung der marktführenden Kryptowährung, der wohl nicht aus purem Zufall mit einer Rekordabwertung des chinesischen Yuans zusammenfällt. Dahingehend führt Allaire aus:

„Es ist ganz klar ein Zusammenhang zu erkennen. Es wird zunehmend deutlicher, dass Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, vom weltwirtschaftlichen Geschehen beeinflusst werden. Der steigende Nationalismus der Länder, Währungskonflikte, Handelsstreits, all diese Faktoren spielen in die Hände eines unabhängigen, sicheren Wertaufbewahrungsmittels [Bitcoin].“ 

Lockert China seine Haltung zu Kryptowährungen?

In diesem Zusammenhang hakte der CNBC-Moderator nach und wollte wissen, ob der Anstieg von Bitcoin durch den tatsächlichen Zufluss von chinesischem Kapital ausgelöst wurde oder ob Spekulanten diesen Zufluss lediglich antizipieren. Ein berechtigter Einwand, da Bitcoin in China nur schwierig zugänglich ist.

Hierauf entgegnete Allaire allerdings, dass China trotz der restriktiven Gesetzeslage ein großer Player auf den Kryptomärkten ist, wobei dessen Krypto-Handel überwiegend durch Unternehmen abseits des chinesischen Festlands abgewickelt wird. Gleichsam weist der Circle Geschäftsführer darauf hin, dass Peking seine ablehnende Haltung zu Kryptowährungen immer mehr lockert.

Als Beispiel führt er an, dass die chinesische Zentralbank erst kürzlich auf ihrer offiziellen Internetseite eine Infografik über Bitcoin veröffentlicht hatte, was von der Krypto-Community als wichtiger Schritt zur Akzeptanz im Reich der Mitte gewertet wurde. Des Weiteren hatte ein chinesisches Gericht Bitcoin zuletzt als Eigentum anerkannt, was ebenfalls ein positives Zeichen für dessen rechtlichen Status ist.

Abschließend wies Allaire darauf hin, dass die Kryptobörse Huobi nun auch eine gesonderte Abteilung für die Kommunistische Partei eingerichtet hat, ein Prozedere, das für Großunternehmen des Landes verpflichtend ist. Nichtsdestotrotz lässt sich daran ablesen, dass die Verquickungen von Kryptobranche und Zentralregierung immer enger werden.

Vergangenen April hatte Allaire auf einer Konferenz betont, dass Krypto und Blockchain mehr als nur alternative Zahlungsmittel sind, sondern dass sie das Potenzial bergen, das gesellschaftliche Zusammenleben völlig neu zu definieren.