Brian Armstrong, Mitbegründer und CEO der Kryptobörse und -Wallet Coinbase aus den Vereinigten Staaten, hat vier der seiner Meinung weit verbreitetsten Missverständnisse über Kryptoaufbewahrungs-Lösungen umrissen. Sein Artikel wurde am 22. Februar in Fortunes kryptofokussiertem Segment The Ledger veröffentlicht.

Cold Storage bezeichnet eine Methode, um Krypto-Bestände und private Schlüssel der Benutzer offline zu halten, um vor Diebstählen durch einen Remote-Angriff zu schützen. Hot Storage bezieht sich hingegen auf Speicher auf einem Gerät, das eine aktive Verbindung zum Internet hat.

Das erste Argument von Armstrong geht auf die Wahrnehmung ein, dass heißes Speichern immer notwendig ist, um die für die Ausführung von Trades erforderliche Flexibilität und Geschwindigkeit bereitzustellen. Er weist darauf hin, dass bestimmte Plattformen den Benutzern den außerbörslichen Handel (OTC) mit verzögerter Abrechnung ermöglichen, das heißt, dass die Gelder bleiben im Offlinelager, bis der Handel ausgeführt wurde.

Wie bereits berichtet, ermöglicht ein kürzlich gegründetes Joint Venture zwischen der Blockchain-Sicherheitsfirma BitGo und der Bitcoin (BTC) OTC-Handelsplattform Genesis Global Trading den Kunden ebenfalls den Handel mit Kryptos, ohne dass ein Entzug aus den Cold-Storages erforderlich ist.

Der zweite Punkt von Armstrong konzentriert sich auf Kryptowährungen auf der Basis von einem Proof-of-Stake (PoS). Die Feststellung, dass die Teilnahme an einem PoS-Netzwerk und das Erzielen von Erträgen für die damit verbundenen Coins nicht zwangsläufig bedeuten, dass letztere in einer Hot-Wallet aufbewahrt werden müssen.

Der CEO führt das Beispiel des Kryptoprojekts Tezos an, bei dem Inhaber von Token ihre eingesetzten Gelder an einen so genannten "Baker" (zu Deutsch: Bäker) delegieren können, der einen kleinen Teil der Gelder heiss hält, um Belohnungen zu erzielen. Die Gelder der Kunden bleiben jedoch sicher offline.

Drittens entkoppelt Armstrong die Beziehung zwischen Einzelschlüsselinhabern und der Frage, ob der Speicher heiß oder kalt ist. Er stellt dabei fest, dass die Erstellung einer Krypto-Verwahrungslösung, die mehrere Schlüssel erfordert, eine solide Maßnahme ist, unabhängig davon, ob gespeicherte Gelder online oder offline sind.

Schließlich erwähnt der CEO Hardware-Sicherheitsmodule und argumentiert, dass sie der Sicherheit von Cold Storages nahe kommen könnten — und zweifellos für die Depotarchitektur von Vorteil sein können — aber trotzdem nicht dazu passen. Armstrong schließt seinen Artikel mit einem Hinweis über Hot-Storages ab und schreibt:

„Mit Hot Storage gibt es viele Details, die Sie benötigen, um das Geld sicher zu halten. Kann man über all die Detail Bescheid wissen? Ja, und ich fühle mich sicher, Hot Storages für vernünftige Mengen zu verwenden. [...] Soll ich mein gesamtes Geschäft darauf setzen, dass alle Details auf unbestimmte Zeit richtig sind? Wahrscheinlich nicht."

Wie berichtet, wurde der bisher größte Kryptobörsen-Hack der Branche durch die Aufbewahrungsart von Coincheck erleichtert, da diese eine Hot-Wallet mit geringen Sicherheitsmaßnahmen verwendet.