Der Leiter der Rechtsabteilung von Coinbase hat auf die Kritik an den Praktiken der Börse zum Listing und Delisting von Token reagiert, nachdem eine neue Klage in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar dem Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten in Bezug auf Wrapped Bitcoin vorgeworfen hat.

Die Kryptobörse Coinbase wird von BiT Global Digital entsprechend auf über 1 Milliarde US-Dollar verklagt. Das Unternehmen wirft der Kryptobörse vor, dem Kryptomarkt durch seine Entscheidung, Wrapped Bitcoin im November aus der Notierung zu nehmen, geschadet zu haben.

In der Klage vom 13. Dezember behauptete BiT Global demnach, Coinbase habe beschlossen, wBTC aus dem Programm zu nehmen, um seinen eigenen konkurrierenden Bitcoin-basierten Token, Coinbase BTC (cbBTC), zu fördern.

Einen Tag nach der Klage verteidigte der Leiter der Rechtsabteilung von Coinbase, Paul Grewal, die Vorgehensweise der Börse und betonte ihre Bemühungen um hohe Listing-Standards.

„Wenn ein Vermögenswert nicht mehr unseren Listing-Standards entspricht, werden wir ihn rausnehmen. Wenn ein anderer Vermögenswert die Marktanforderungen erfüllen oder übertreffen kann, ohne diese Standards zu opfern, werden wir ihn listen“, erklärte Grewal auf X.

Quelle: Paul Grewal

Die Klage wurde bereits am 19. November eingereicht, vier Monate nachdem Coinbase zum ersten Mal die Entwicklung des cbBTC-Tokens ankündigte, was als eine bedeutende positive Entwicklung zur Förderung der Annahme von Bitcoin-nativen dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi) oder BTCFi angesehen wurde.

Kryptobranche kritisiert Delisting von wBTC

Grewals Beitrag wurde von Insidern der Kryptobranche anschließend jedoch teils scharf kritisiert, darunter von Tron-Gründer Justin Sun, der die Transparenz des Unternehmens in Frage stellte und die Kongruenz zwischen Grewals Aussage und früheren Äußerungen von Coinbase-CEO Brian Armstrong anzweifelte.

Quelle: Justin Sun

Der beigefügte Screenshot (siehe oben) von Sun zeigt Coinbase-CEO Brian Armstrong, der erklärt, dass die Börse bei der Notierung von Kryptowährungen möglichst „wertungsneutral“ sei, weil sie der Meinung ist, dass „die Verbraucher freie Wahl auf dem Kryptomarkt haben sollten“.

Coinbase muss sich vor Gericht erklären

In der Klage wird weiter behauptet, dass die Handlungen von Coinbase einer Monopolisierung des Marktes für wrapped Bitcoin (wBTC) gemäß dem Sherman Act gleichkommen. Sie wirft Coinbase in diesem Kontext Verdrängungspraktiken vor, einschließlich der Herausgabe falscher Erklärungen über die Compliance von wBTC, um die Marktposition des Tokens zu untergraben. BiT Global behauptet, dass die Handlungen von Coinbase explizit darauf ausgerichtet waren, die Marktdominanz in Richtung cbBTC zu lenken.

In einer Erklärung gegenüber Cointelegraph bekräftigte ein Sprecher von Coinbase erneut die Standards des Unternehmens. „Coinbase ist bestrebt, die hohe Integrität unserer Listing-Standards aufrechtzuerhalten. Sollte ein Vermögenswert diese Standards nicht erfüllen, wird er aus der Notierung genommen“, so der Sprecher.

Die Börse kündigte die Herausnahme des Tokens am 19. November an und begründete dies mit nicht genannten Mängeln bei der Erfüllung der Standards für die Listung von Token.

Die Klage wurde von der Anwaltskanzlei Kneupper & Covey vor dem United States District Court for the Northern District of California eingereicht. Die Anwälte von BiT Global geben des Weiteren zu bedenken, dass Coinbase Memecoins für den Handel auf seiner Plattform zugelassen hat, während die Einhaltung der Listing-Standards für wBTC in Frage gestellt werden, kurz nachdem ein ähnliches firmeneigenes Produkt veröffentlicht wurde.

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